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Thermografie
hilft Energie
einsparen

Stadt setzt erfolgreiche Aktion fort

Von Jürgen Rahe (Text und Foto)
Theesen (WB). Energieverbrauch senken, Geld sparen, Klima schützen. Das sind Begriffe, mit denen sich die Bürger seit Jahren konfrontiert sehen. Jetzt hilft die Stadt Bielefeld den Bürgern, indem sie eine so genannte Thermografie-Aktion zur Schwachstellenanalyse bei Altbauten durchführt.

Gundel Schönbrunn, Eigentümerin des 1821 erstellten Fachwerkgebäudes an der Straße Zur Bülte 45 in Theesen, hat eine solche Prüfung im vergangenen Jahr beim Bielefelder »e&u energiebüro« in Auftrag gegeben, nachdem sich die Mieter in dem schmucken historischen Gebäude, das 1984 vollständig renoviert worden war, über zu hohen Gasverbrauch beklagt hatten.
Mitarbeiter des seit 20 Jahren bestehenden e&u-Unternehmens vereinbarten daraufhin mit Frau Schönbrunn einen Termin, bei dem Gebäudeteile, wie Wände, Fenster oder Türen, mit Hilfe einer modernen Infrarot-Thermografiekamera unter die Lupe genommen wurden. Und prompt brachten die nachts gefertigten farbigen Außenaufnahmen die Schwachstelle an den Tag. Zu erkennen war sie an einem hellen Streifen. Gundel Schönbrunn: »In den unteren Teil der Außenwand gelangte in der Tat Feuchtigkeit.«
Der Schaden sei dann unverzüglich beseitigt worden, erklärt Gundel Schönbrunn, die vor diesem Hintergrund nur empfehlen kann: »Wer in Sachen Energiesparen auf Nummer Sicher gehen will, sollte sich zu solch einer Untersuchung anmelden.«
Selbst bei Neubauten, so die Fachleute, kann eine Kontrolle ratsam sein. Nicht zuletzt deshalb, um auf diese Weise die Qualität der Bauausführung festzustellen.
Die Kontrollaktion des Energiebüros kostet 99 Euro. Wie gestern Energieberaterin Barbara Roden in Theesen vor Ort erklärte, muss die Anmeldung zur Kontrollaktion durch das »e&u energiebüro« an der August-Bebel-Straße 16-18 bis zum 14. Januar erfolgt sein. Aufgrund eines entsprechenden Vertrages. Einzelheiten sind beim Aktionstelefon unter 0521/96 79 249 zu erfahren. Und zwar von Montag bis Freitag zwischen 9 und 12 Uhr.
Der Preis von 99 Euro sei sehr günstig und basiere auf einer en-gros-Kalkulation, betont Barbara Roden. Im Einzelfall belaufen sich die Kosten pro Untersuchung auf etwa 350 Euro.
In den vergangenen vier Jahren haben sich an dieser Thermografie-Aktion in Bielefeld mehr als 500 Gebäudeeigentümer beteiligt.
Unterstützt wird die Aktion in Bielefeld unter anderem auch von Kreishandwerkerschaft, Verbraucherzentrale, »Haus & Grund« und den Stadtwerken.
Wie wichtig diese Aktion ist, wird aus den Worten des städtischen Klimaschutzbeauftragten Rainer Friedrich deutlich: »Ein Viertel des Energieverbrauchs in Bielefeld fällt in den Bereich des Heizens in privaten Haushalten.«

Artikel vom 06.01.2005