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Mit haltbarer Tinte gegen Wahlbetrug

Von Dänemark gespendete Wahlurnen sollen einen korrekten Ablauf gewährleisten.

Ramallah (dpa). Mit mindestens für 48 Stunden haltbare Tinte soll Betrug bei der palästinensischen Präsidentenwahl am 9. Januar verhindert werden. Um mehrfache Stimmabgabe zu verhindern, müssen die Wähler ihren rechten Daumen mit der Tinte markieren. Dies geschieht unter den wachsamen Augen von etwa 400 Beobachtern aus aller Welt, darunter auch der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter.
Von insgesamt 1,8 Millionen Palästinensern im wahlfähigen Alter haben sich nur 1,3 Millionen offiziell registrieren lassen. Deshalb soll nicht nur das Wählerregister sondern darüber hinaus auch das Einwohnermelde-Register als Basis für die Stimmabgabe dienen. So kann jeder Palästinenser über 17 an der Wahl eines Nachfolgers für Jassir Arafat teilnehmen.
Palästinenser können ihre Stimmen in mehr als 1000 Wahllokalen in 16 Wahlbezirken im Westjordanland einschließlich Ost-Jerusalem sowie im Gazastreifen abgeben. Dänemark hat für den Wahlgang insgesamt 2900 Wahlurnen gespendet.
Mit Ergebnissen der ersten Präsidentenwahl seit 1996, bei der insgesamt sieben Kandidaten antreten, wird in der Nacht zum Montag gerechnet.
Der Sieger soll für vier Jahre Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde werden.
Die Palästinenser fürchten angesichts der israelischen Blockaden in den Palästinensergebieten Wahlbehinderungen. Insbesondere im von Israel annektierten Ostteil Jerusalems wird mit Behinderungen gerechnet, obwohl Israel einen ordnungsgemäßen Wahlablauf auch dort zugestimmt hat.

Artikel vom 06.01.2005