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Zur Sache

Was die schwer angeschlagenen Dortmunder Borussen befürchten müssen, ist in Karlsruhe schon eingetreten. Wer das Geld gibt, der bestimmt auch, was gespielt wird.
Beim westfälischen Fußball-Bundesligisten hält Florian Homm fast 30 Prozent der Aktien - hält sich aber (noch) zurück. Eine Etage tiefer, im Unterhaus, da ist es jetzt passiert. Der Hauptsponsor gewann den »Machtkampf«. Der neue Trainer, den sie nicht wollten, er musste gehen. Und der komplette Vorstand marschierte gleich hinterher.
Das hat es im deutschen Profi-Fußball noch nicht gegeben, aber das musste mal so kommen.
Denn Karlsruhe ist fast überall. Finanzielle Abhängigkeiten, verletzte Eitelkeiten und umstrittene Kompetenzen: Das ist genau das höchst gefährliche Gemisch, aus dem »Vereins-Explosionen« entstehen können. Darum hat es beim KSC jetzt gekracht. »Wildwest« im Wildpark.
Der Zweitligist präsentiert sich in diesen Tagen nicht mal fünftklassig. Ganz tief im Keller stehen die Profis ja bereits. Und als absolut abstiegsreif erwiesen sich nun auch der Hauptsponsor und der Vorstand. Mit ein bisschen mehr Abstimmung wäre dieser Eklat zu vermeiden gewesen. Aber wie elektrisiert wollten beide Seiten »ihren« Weg gehen.
Ein ganzer Verein unter Strom. Das passt zum Gewinner, der jetzt den Schalter umlegte: Der Sponsor betreibt ein Energie-Unternehmen.
Klaus Lükewille

Artikel vom 06.01.2005