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Gespannt auf die »Adler«

Neu: Hin- und Rückspiele beim Internationalen Jöllenbecker Frauenturnier

Bielefeld (WB/jm). Die 26. Auflage hat noch nicht einmal begonnen, da macht Olaf Beugholt schon Geschmack auf das 27. Spektakel. »Lasst euch überraschen. Wir sind immer noch steigerungsfähig«, schmunzelt der Cheforganisator des Internationalen Jöllenbecker Frauen-Hallenturniers. Am meisten freut Beugholt sich auf die Premierengäste SK Trondheims-¯rn. »Die waren in den letzten Jahren in Europa immer eine Ausnahmemannschaft«.

Für Jöllenbecks rührigen Geschäftsführer Markus Baumann sind eben jene norwegischen »Adler« (¯rn) und der 1. FFC Turbine Potsdam Anwärter Nummer eins auf den Turniersieg. Der deutsche Meister blickt auf sein glorreichstes Jahr überhaupt zurück und tanzt noch auf drei Hochzeiten: Meisterschaft, DFB-Pokal (Gegner im Halbfinale: Bayern München) und UEFA Women's Cup (Halbfinale im April in Tronsheim). »Wir waren 2004 der erfolgreichste Frauenfußballclub Deutschlands und haben alles nach Potsdam geholt, was es zu gewinnen gibt«, schwärmt Turbine-Trainer Bernd Schröder (62), einstiger Nationalcoach der DDR, stolz. »Das wird schwer zu toppen sein«.
Kartenvorbestellungen erreichen den TuS aus dem gesamten Bundesgebiet. »Von Leuten, die sich im Frauenfußball auskennen. Die wissen, dass auf diesem Niveau bemerkenswert schöner Hallenfußball gespielt wird. Da wird nicht wie bei den Herren gebolzt, sondern perfekt kombiniert«, ist Baumann im Jubiläumsjahr - 75 Jahre Fußball in Jöllenbeck - um die Attraktivität des Budenzaubers um den Pokal der Sparkasse Bielefeld nicht bange.
Die Aussage von Alfred Werner, Macher des FFC Heike Rheine, unterstreicht dies: »Wir wollen vor allem schönen Fußball zeigen. Die Platzierung ist dabei nicht entscheidend. Wir sind immer wieder gerne bei diesem To-Turnier«.
Optisch bleibt alles beim alten. Verworfen wurden im Organisationsteam Gedanken, mal mit einer Rundumbande zu spielen oder in der Halle Kunstrasen zu verlegen. Das schmucke 48-seitige Turnierheft - Auflage: 8000 - strotzt vor Informationen und trägt sein Scherflein dazu bei, dem Renommee der Veranstaltung gerecht zu werden. »Dieses Turnier wird die positive Resonanz des Frauenfußballs in der Öffentlichkeit weiter stärken«, ist sich der 1. Vorsitzende Heinz-Jürgen Quest in seinem Grußwort sicher, »und wird auch der Nachwuchsarbeit im TuS Jöllenbeck wieder wichtige Impulse geben«.
Der neue Modus mit Hin- und Rückspielen in den Gruppen - bei verkürzter Spielzeit von 1 x 12 Minuten in der Vorrunde gibt's an beiden Tagen insgesamt 32 Partien zu sehen - entspricht den Wünschen der Teams. Der Zeitplan ist so straff, dass auf sportliche »Pausenfüller« diesmal verzichtet wird. »Die Norwegerinnen müssen am Sonntag schon um 19.45 Uhr am Düsseldorfer Flughafen sein«, erläutert Baumann. Gesellschaftlicher Höhepunkt ist die beliebte Sportlerfete am Samstagabend in der Aula der Realschule. Auch der TuS Jöllenbeck möchte seinen Beitrag zur Hilfsaktion für die Flutopfer speziell in Sri Lanka beisteuern. In der Lostrommel befindet sich eine Reise für zwei Personen in ein Vier-Sterne-Hotel nach Gran Canaria oder Marokko, spendiert vom Reisebüro Am Markt. Initiator Peter Schmidt hofft auf eine fünfstellige Summe: »Jeder, der fünf Euro gibt, hat die Chance, diese Reise zu gewinnen«. Die Scheckübergabe wird am Sonntag vor dem kleinen Finale vorgenommen. Aus Berlin hat sich dafür eigens Kapite Fomfeko angekündigt, der 2. Botschaftssekretär Sri Lankas. Auch der Fußballkreis wird dann seinen Scheck überreichen. Die gesammelten Gelder wärend der Bielefelder und Altkreis-Meisterschaften belaufen sich auf insgesamt 5623,55 Euro.

Artikel vom 07.01.2005