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Theater ist was
Bezauberndes

Bühnenautor Curth Flatow wird 85

Von Wilfried Mommert
Berlin (dpa). Curth Flatow hat sein Leben dem Boulevardtheater gewidmet und gehört zu den erfolgreichsten Komödienschreibern Deutschlands. An diesem Sonntag feiert der »Ur-Berliner« im Freundeskreis seinen 85. Geburtstag.
Feiert den 85. im Freundeskreis: Curth Flatow.Foto: dpa

Und natürlich denkt der Autor von mittlerweile 26 Theaterstücken nicht daran, die Hände in den Schoß zu legen, auch wenn er inzwischen mehr als früher auf seine Gesundheit achten muss. »Aber Bühnenluft schnuppern und immer noch aufgeregt während der Vorstellung hinter der Bühne zu stehen, das ist einmalig«, schwärmt Flatow. »Theater bleibt etwas Bezauberndes. Jeder Abend ist anders, mit einem anderen Publikum, das jedes Mal anders lacht oder weint, wie im Leben.«
Im Juli ist am Theater Halle von Peter Sodann die Uraufführung seines Stückes »Das Messer an der Kehle oder Der Barbier von Paris« über die Geschichte eines Friseurs in den Wirren der Französischen Revolution von 1789.
Generationen von Theaterbesuchern und Fernsehzuschauern hat der Altmeister des Boulevards Spaß und Vergnügen bereitet mit erfolgreichen Stücken wie dem 1960 uraufgeführten und mit Horst Pillau geschriebenen Volksstück »Das Fenster zum Flur«, in dem Inge Meysel ihren späteren Ruf als »Mutter der Nation« begründete. Andere mit leichter Hand geschriebene »Renner« wurden »Vater einer Tochter« und »Der Mann, der sich nicht traut« mit Georg Thomalla. Flatows Bühnenheimat waren vor allem die Komödie und das Theater am Kurfürstendamm. So gab er auch seiner Autobiografie den Titel »Am Kurfürstendamm fing's an«.
Seine Erfolgskomödien liefen auch mehrfach im Fernsehen, für das er auch erfolgreiche Serien wie »Ein Mann für alle Fälle« mit Harald Juhnke oder »Ich heirate eine Familie« mit Peter Weck schrieb. Auch für das Kabarett und den Rundfunk hat Flatow schon früh gearbeitet wie zum Beispiel für Hans Rosenthals »Rückblende« im Rias. Für die Leinwand schrieb er unter anderem die Drehbücher zu den Filmen »Das Fräulein vom Amt« (1954) und »Der Pauker« (1958) mit Heinz Rühmann.

Artikel vom 08.01.2005