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Jetzt verteilt auch das
Publikum den Pudding

8. Bielefelder Kabarettpreis im »Zweischlingen«

Quelle (WB). Zum achten Mal geht es am 25. und 26. Februar im »Zweischlingen« an der Osnabrücker Straße um den Pudding. So nämlich sieht die Trophäe aus, die mit dem Bielefelder Kabarettpreis verliehen wird. Garniert ist die satirische Süßspeise mit 1700 Euro und einem Komplettauftritt im Zweischlingen im Herbst.
Nominiert für die zwei Runden des satirischen Wettstreites sind die Nachwuchskünstler: Blözinger (Linz), Katinka Buddenkotte (Köln), Götz Frittrang (Bamberg), Sven Kemmler (München), Michael Krebs (Hamburg) und Georg Weisfeld (Berlin).
41 Künstler und Gruppen haben sich in diesem Jahr beworben. Fünf nominierte Nachwuchs-Comedians und ein Ensemble treten in einen zweitägigen satirischen Wettstreit ein. Am ersten Abend, Freitag, 25. Februar, spielen alle sechs ein viertelstündiges Kurzprogramm, anschließend wählt das Publikum per Stimmkarte, welche drei Künstler im Finale antreten dürfen.
Am Samstag, 26. Februar, zeigen die drei Finalisten je eine halbe Stunde lang ihr Können. Eine Fachjury bestimmt unter Beteiligung des Publikums die Platzierungen. Erstmals wird am Finaltag regulär auch ein Zusatzpreis an den Sieger der Publikumswertung verliehen.
»Wir haben auch in diesem Jahr wieder sehr bunte Bewerbungen gehabt. Wie schon im Vorjahr zeigen die Bewerbungen einen Trend dahin, Genregrenzen fröhlich zu ignorieren und ganz eigene Spielformen zu kreieren,« erklären Volker Surmann und Ingo Börchers vom Vorstand der Kabarettgemeinschaft Bielefeld. »Die Auswahl, die unsere siebenköpfige Vorauswahlgruppe gemacht hat, ist deshalb wieder schräg gemischt.«
»Blözinger« sind das einzige Ensemble im Teilnehmerfeld. Die beiden Männer aus Linz (Österreich) outen sich in ihrem Duo-Programm als »Beziehungswaisen«. Katinka Buddenkotte aus Köln steht für den Trend, Slam-Poetry und Lesegeschichten zu einer kabarettistischen Bühnen-Performance zu verbinden. Mit Götz Frittrang aus Bamberg wurde ein unverbrauchter Solo-Comedian eingeladen, der nach eigenem Bekunden am Tellerrand der Gesellschaft kratzt.
Sven Kemmler ist gleichfalls Stand-up-Kabarettist und war bislang nur als Schreiber für andere Komiker tätig. Nun steht er mit seinem Solo »Modere Zeiten, der Trug scheint« erstmals selbst auf der Bühne. Michael Krebs ist Exilschwabe in Hamburg und die schwäbisch-hanseatische Antwort auf Richard Claydermann. Allerdings hat er mehr als ein Lied im Programm. Am schwersten ist Georg Weisfeld zu kategorisieren. Der Berliner betritt die Bühne mit einer wüsten, ganz eigenen Mischung aus Kabarett, Slam-Literatur, Stand-up, Trashcomedy und Pantomime.
Karten im Vorverkauf gibt es ausschließlich im »Zweischlingen«. Ein Kartenkontingent wird für die Abendkasse zurückgehalten. Beide Kabarettabende beginnen um 20 Uhr. Weitere Informationen auch im Internet unter
www.kabarett-bielefeld.de

Artikel vom 14.01.2005