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»Wir sollten besser auf die Kinder hören«

Antrittsbesuch des Bundespräsidenten in NRW

Düsseldorf (dpa). Bundespräsident Horst Köhler ist gestern bei seinem Antritsbesuch in Nordrhein-Westfalen von 50 Sternsingern und 650 japanischen Schülern begrüßt worden.
Das Heimatland seines Vorgängers Johannes Rau ist eines der letzten Länder in der Besuchsreihe des neuen Staatsoberhaupts.
Nach dem Eintrag in das Gästebuch der Landesregierung und der Begrüßung des nahezu vollständigen Landes-Kabinetts erwarteten Sternsinger aus allen Bistümern des Landes Köhler und dessen Ehefrau.
»Die Erwachsenen sollten Kindern besser zuhören!«, forderten die Kinder stellvertretend für 120 000 Sternsinger im Lande am Tag der Heiligen Drei Könige. Nach 13 Antrittsbesuchen in den deutschen Ländern könne er sagen, er sei »in keinem Bundesland von so vielen Königen empfangen worden«, sagte Köhler.
Anschließend zog sich der Präsident mit den NRW-Spitzenpolitikern der Landesregierung zu Gesprächen zurück. Danach besuchte der Bundespräsident die Japanische Schule Düsseldorfs, das Haus der Japanischen Kultur und einen buddhistischen Tempel. Die Landeshauptstadt beherbergt die größte japanischen Kolonie auf dem europäischen Kontinent. Köhler kündigte an, dem Land im Fernen Osten im April einen Besuch abzustatten. Am Abend kam Köhler bei einem Empfang des Ministerpräsidenten für 500 ehrenamtlich engagierte NRW-Bürger auch mit Helfern zusammen, die aus dem Katastrophengebiet in Südostasien zurückgekehrt waren. Köhler lobte bei seinem Antrittsbesuch die Spendenbereitschaft der Deutschen für die Flutopfer in Südostasien.
NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) kündigte in Düsseldorf ein Hilfsprogramm des bevölkerungsreichsten Bundeslandes an. Im Zentrum werde die Versorgung mit Trinkwasser und Medikamenten stehen. Das Kabinett werde am kommenden Dienstag über Einzelheiten beraten.

Artikel vom 07.01.2005