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»Bauarbeiter werden zum Sozialfall«

Gewerkschaft kritisiert Hartz IV und fordert ganzjährige Beschäftigung


Bielefeld (WB). Ein Großteil der Bauarbeiter in Bielefeld wird künftig im Winter auf Sozialhilfe-Niveau leben müssen. Diese Gefahr sieht die Industriegewerkschaft (IG) Bauen-Agrar-Umwelt Ostwestfalen-Lippe durch die zu Beginn des Jahres 2005 in Kraft getretene Arbeitsmarktreform. Geschäftsführer Jürgen Lechtenbörger: »Bauarbeiter gehören zu den größten Verlierern der Hartz-Reformen. Denn wenn sie künftig während der Wintermonate arbeitslos werden, bekommen sie Ñ anders als früher Ñ nicht mehr das volle Arbeitslosengeld.«
Die Erfahrung zeige, so Lechtenbörger weiter, dass auf dem Bau in Bielefeld Entlassungen zum Winter Gang und Gäbe seien. Die ganzjährige Beschäftigung sei eher die Ausnahme, meint der Gewerkschafter. Um Anspruch auf das volle Arbeitslosengeld zu erwerben, müssten Arbeitnehmer jetzt innerhalb von zwei Jahren mindestens zwölf Monate gearbeitet haben. Vor diesem Hintergrund fordert die IG BAU in den im Dezember ohne Ergebnis abgebrochenen Tarifverhandlungen mit dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes die generelle ganzjährige Beschäftigung bei durchgehender Bezahlung.

Artikel vom 05.01.2005