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4930 Jugendliche
haben eine Lehrstelle

»Pakt für Ausbildung« wird als Erfolg gewertet

Von Matthias Meyer zur Heyde und Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). Im Dunkel der Rekordarbeitslosigkeit gibt es einen Lichtblick: Spezialisten bewerten den »Nationalen Pakt für Ausbildung« uneingeschränkt als Erfolg.

»4930 Jugendliche konnten bis Ende September 2004 in Lohn und Brot gebracht werden - das sind immerhin 2,7 Prozent mehr als in den zwölf Monaten zuvor«, sagte gestern Armin Barthel, Geschäftsführer Operatives bei der Bielefelder Agentur für Arbeit (AfA). »Diese Zahl ist ein ermutigendes Zeichen.«
Im gesamten AfA-Bezirk (Bielefeld und Kreis Gütersloh) sind derzeit noch 66 Ausbildungsplätze offen, 25 in Bielefeld, 41 im Kreis Gütersloh. Ihnen stehen 249 junge Bewerber gegenüber. Bis Ende September 2004 hatten 540 Jugendliche bei der AfA um einen Ausbildungsplatz nachgesucht, »291 von ihnen konnten wir versorgen«, erklärt Barthel erfreut.
Das heißt: 44 junge Leute erhielten einen Ausbildungsplatz, 112 gehen jetzt zur weiterführenden Schule oder haben eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme ergriffen, 24 befinden sich im Programm EQJ (Einstiegsqualifizierung für Jugendliche), und in 111 Fällen wurden Zwischenlösungen erreicht, so dass eine erneute Registrierung bei der AfA frühestens 2006 ansteht.
Bei der AfA sieht man das EQJ-Programm als Notlösung, reguläre Ausbildungsplätze sind den Fachleuten natürlich lieber. »Aber die Wirtschaft, Handwerks- sowie Industrie- und Handelskammer haben uns immerhin 170 EQJ-Plätzen offeriert, davon allein 108 in Bielefeld, und wir konnten 63 Jugendliche unterbringen«, sagte Barthel. Diese höhere Zahl (63) gegenüber der erstgenannten (24) bezieht sich auf Stellen und Anfragen, die erst im letzten Quartal 2004 aufliefen.
Rein rechnerisch könnte nun ein Großteil der 249 »unversorgten« Bewerber auf die 107 offenen EQJ-Plätze verteilt werden. »Doch das ist leider nicht so einfach, weil gelegentlich die Wünsche der betreffenden Jungendlichen in eine andere Richtung gehen und weil die Betriebe oft sehr hohe Qualifikationsvorgaben machen, die höchstens reguläre Auszubildende erfüllen«, erläuterte Barthel.
Der AfA-Spezialist rühmt in diesem Zusammenhang die parteiübergreifende Koalition in der Lokalpolitik. FDP-Ratsherr Otto Sauer hatte die Rekrutierung von Paten aus Politik und Wirtschaft angeregt, aus der inzwischen ein Verein wurde. »Diese Paten leisten wirklich vorbildliche Arbeit«, sagte Barthel hochachtungsvoll. Lokale Wirtschaft

Artikel vom 05.01.2005