06.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Aktionen regen Spender an

Die Firma Oetker hilft mit 500 000 Euro Flutopfern in Indien

Bielefeld (bp). Die Flutkatastrophe in Südostasien lässt die Bielefelder nicht los: Mit immer neuen Aktionen versuchen sie, Spenden für die Seebeben-Opfer als Soforthilfe und für den Wiederaufbau der zerstörten Regionen zu sammeln. Zudem spendet die Firma Dr. Oetker International 500 000 Euro.

Dieses Geld soll für eines der Hilfsprogramme der SOS-Kinderdörfer in Südindien zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt hat zwei Ziele: Tausend Familien, die ihre Wohnung, ihre berufliche Existenz und oft auch Familienangehörige verloren haben, sollen beim Aufbau der Häuser und ihrer Lebensgrundlage, zum Beispiel Boote für Fischer, unterstützt werden. Zudem wird 10 000 Kindern bei der Suche nach ihren Eltern geholfen, wobei sie auch versorgt und pädagogisch-psychologisch unterstützt werden.
Konzernchef Dr. August Oetker: »Wir müssen den Menschen helfen, nach vorn zu schauen und wieder Tritt zu fassen.« Ganz obenan stehe für ihn aber die Hilfe für die Kinder, deren Eltern vermisst werden. Das Programm soll ein Jahr lang laufen und insgesamt drei Millionen Euro kosten; die Oetker-Spende ist der Grundstock. Die SOS-Kinderdörfer konzentrieren sich in Indien auf die Städte Tiruvarur, Nagapattinam, Kanyakumari und Cuddalore.
l Vom 7. bis zum 9. Januar heißt es in Bielefelder Diskotheken, Clubs, Restaurants und Kneipen »Ein Euro pro Gast«. Die Initiatoren dieser Aktion sind Detlef Rübenach (»Daily's«) und Arul Rajaratnam (»Pepper's«), die sofort die Unterstützung des Hotel- und Gaststättenverbandes mit dem Vorsitzenden Andreas Büscher und Hauptgeschäftsführer Thomas Keitel fanden. Insgesamt 850 Sammeldosen werden verteilt. Rabendran Thambipillai (»New Orleans«) betont, dass viele tamilische Ortschaften in Sri Lanka noch nicht von Hilfsorganisationen erreicht wurden. Das Geld, das zusammenkommt - die Initiatoren hoffen auf Spenden von Gästen und Gastronomen - soll durch CARE und UNICEF dorthin gelangen, wo es am nötigsten gebraucht wird. Thomas Keitel weiß: »Ein Euro bedeutet eine warme Mahlzeit oder zehn Liter Trinkwasser.«
l 1000 Euro gesammelt hat das »Autohaus an der Herforder Straße«. Geholfen werden soll damit notleidenden Menschen in Thailand.
l Ralf Struthoff, Marktleiter des OBI an der Eckendorfer Straße, und seine Mitarbeiter sammeln in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Spenden für die Seebebenopfer. Gestern war der erste Aktionstag, der zweite ist am Samstag, 8. Januar. Struthoff: »Die Reaktionen sind ausschließlich positiv.«
l Betriebsrat und Geschäftsführung der Bielefelder Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (BGW) stellen für die Versteigerung am Samstag, 8. Januar, 12 Uhr, im Gebrauchtkaufhaus »Bring's & Kauf« (das WESTFALEN-BLATT berichtete) eine große Zahl von Weihnachtspräsenten zur Verfügung, die eigentlich im Rahmen einer internen Tombola ausgelost werden sollten. Der Erlös der Versteigerung kommt den Menschen auf der Insel Nias, westlich von Sumatra gelegen, zu Gute. Bei »Bring's &Kauf« werden - als Grundstock für die Versteigerung - »ungeliebte Weihnachtsgeschenke an den Meistbietenden abgegeben. Noch am Auktionstag kann jeder die Präsente im Kaufhaus an der Schildescher Straße 95 vorbeibringen.
l Das »smart-Center« in Brackwede spendet für jede Probefahrt im »fortwo«, »forfour« oder »roadster«, die zwischen dem 10. und 14. Januar unternommen wird, zehn Euro zu Gunsten der Flutopfer. Das Geld soll an das Aktionsbündnis »Deutschland hilft« überwiesen werden.
l Den gesamten Tagesumsatz, der am Samstag, 8. Januar, im Geschäft an der Blomestraße 29 erzielt wird, will die RecyclingBörse über »Terre des Hommes« den Flutopfern spenden. Das Hilfswerk ist seit 20 Jahren in der Katastrophenregion aktiv. Bei einer Aktion zu Gunsten der Überschwemmungsopfer im Osten Deutschlands kamen an einem Tag 1740 Euro zusammen; die RecyclingBörse hofft jetzt auf einen ähnlichen Erfolg.
l Die International Police Association (IPA), Verbindungsstelle Bielefeld, sammelt ebenfalls für die Katastrophenopfer in Südostasien. Schatzmeister Burkhart Fritz: »Die IPA ist auch in Thailand, Indonesien und Sri Lanka vertreten, so dass die Spenden ihr Ziel erreichen (Spendenkonto 142 82; Sparkasse Bielefeld, BLZ 480 50 161; Kennwort: Flutopfer).

Artikel vom 06.01.2005