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Das Dunkel im Palazzo

Denise Zich und Gedeon Burkhard in Utta-Danella-Film

ARD, 20.15 Uhr: Die Dreharbeiten zum Film »Eine Liebe in Venedig« standen nicht unter einem glücklichen Stern: Mitten in der Produktion deponierte das Team seine Filmrollen in einem Tresor, der prompt geknackt wurde. Das Material wurde entwendet.

»Hätten wir doch nur Geld und Filmrollen irgendwo in die nächste Ecke gelegt«, sagt die Produzentin Bea Schmidt. »Wahrscheinlich wäre dann nichts passiert!« Das Resultat: Zwei volle Tage mussten nachgedreht werden. In der Lagunenstadt entstand frei nach einem Roman von Utta Danella der Film, der auch eine Art Krimi ist: Ein junges Mädchen erbt in Venedig einen Palazzo und stößt dabei auf einige merkwürdige Dinge. Zum Beispiel auf einen Grafen und einen Hotelier, gespielt von Gedeon Burkhard, ein Schauspieler mit italienischen Wurzeln: »Mein Vorfahr Alexander Moissi, der berühmte Darsteller im Ensemble von Max Reinhardt, kam schließlich aus Triest«, sagt der 35-Jährige. Und dann ist er auch in Italien sehr bekannt. Vor allem als Herrchen vom »Kommissar Rex«.
Vor fünf Jahren und nach 45 Folgen (»Genau so viele wie vor mir Tobias Moretti.«) gab er die Rolle ab: »Sie war zu Ende erzählt.« Inzwischen gilt das auch für die bei Sat1 in Deutschland ausgestrahlte gesamte Serie: »Sie ist Geschichte«, heißt es vom Sender. »Allerdings Erfolgsgeschichte«. »Kein schlechtes Gefühl, an einem TV-Klassiker beteiligt gewesen zu sein«, sagt Burkhard nicht ohne Stolz. Die Furcht, nun nicht mehr gefragt zu sein oder immer nur in den gleichen Rollen eingesetzt zu werden, plagte ihn zunächst schon, wurde aber inzwischen widerlegt.
»Ich habe viele sehr gute Rolle angeboten bekommen und auch nicht immer nur das selbe Zeug«, zieht er seine Bilanz. Die wohl kühnste fand auf dem Theater statt: Neben Daniela Ziegler war er der Tanzlehrer in der Tragikomödie »Sechs Tanzstunden in sechs Wochen« auf der Bühne des Berliner Renaissance Theaters. Dass ein Kinofilm, »JU«, an der Kasse und auch künstlerisch danebenging, nimmt er professionell und nicht weiter tragisch: »Die Rolle war gut, das Buch las sich spannend. Dass was anderes herauskommt, weiß man vorher nie.«
Gerade ist er von Wien nach Berlin gezogen. »Öfter einmal etwas Neues ist meine Devise.« Auf der Bühne will er auch künftig häufiger stehen. Und er hofft mit seinen 35 Jahren auf reifere Rollen: »Ich scheue nicht den Väterpart, habe meinen ersten schon mit 26 Jahren gespielt.«

Artikel vom 06.01.2005