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Bärbel und Hartmut Piater berichten über ihre Reise auch im »Erzählcafé«.

»Friedensverhinderer
gegen Friedensbereite«

Ehepaar Piater zieht persönliche Bilanz

Quelle (pss). Welche Erkenntnisse bringen Bärbel und Hartmut Piater von ihrer besonderen Reise nach Israel und Palästina mit?

Da ist einmal ihre Überzeugung, dass in diesem immer währenden Konflikt sich nicht so sehr die Israelis und die Palästinenser gegenüberstehen, sondern die Friedensverhinderer gegen die Friedensbereiten. Und zwar auf beiden Seiten. Hinzu käme der inner-israelische Konflikt zwischen den orthodoxen Juden Israels und der nicht-orthodoxen Bevölkerung.
Das Ehepaar weist in seinem Reisebericht zudem darauf hin, dass ihrer Überzeugung nach nicht alle von den Israelis beanspruchten Gebiete zum verheißenen Land gehören und früher überwiegend von Juden besiedelt wurden. In weiten Gebieten der heutigen Westbank beispielsweise, habe es immer eine Mischbevölkerung gegeben.
Eine Absage erteilen Bärbel und Hartmut Piater allen jenen, die Gott für sich allein in Anspruch nehmen. Gott sei weder jüdisch, christlich noch muslimisch Jeder Versuch, Gott für die eigene Sache einzunehmen, sei Gotteslästerung.
Den Christen schreibt das Paar jedoch eine große Verantwortung zu. Jesus, wird angeführt, würde die Vertreibung der Palästinenser genau so verurteilen wie deren Selbstmordanschläge. Und die Christen seien es, die am ehesten dazu beitragen können, die Spirale von Gewalt und Gegengewalt zu durchbrechen. Christus habe ihnen das Amt gegeben, das Versöhnung predigt. Christen könnten vorleben, was Vergebung und Versöhnung bedeutet und so ihren Beitrag zum Ende der Gewaltspirale leisten. So ist das Ehepaar auch überzeugt: »Ohne Versöhnung wird ein Frieden zwischen Israelis und Palästinensern nicht möglich sein.«
l Bärbel und Hartmut Piater sind übrigens am Montag, 10. Januar, zu Gast im »Erzählcafe« des Treffpunkts Alter im Gemeindehaus der evangelischen Bartholomäus-Kirchengemeinde am Kirchweg 10. »Unterwegs in Israel und Palästina« lautet ihr Thema. Beginn ist um 15 Uhr.

Artikel vom 05.01.2005