Bielefeld (bp). Die Fenster des Hohen Chores der Neustädter Marienkirche sollen neu verglast werden. Bereits 2000 hat das Denkmalamt dazu aufgefordert, um den kostbaren Altar von 1400 vor zu starkem Lichteinfall zu schützen. Pastor Alfred Menzel, Pfarrer von Neustadt Marien, freut sich, dass die Kollekte des festlichen Epiphaniasgottesdienstes in der Soester Wiesenkirche der künstlerischen Neuverglasung im Hohen Chor der Bielefelder Kirche zugedacht ist. Menzel wurde gebeten, in dem Gottesdienst am 6. Januar, der von Menschen aus dem Sauerland und dem östlichen Ruhrgebiet besucht wird, die Predigt zu halten über das Motiv »Anbetung des Kindes durch die Könige«. Menzel: »Die Idee, uns die Kollekte zur Verfügung zu stellen, kommt aus der Soester Gemeinde.« Die gotische Wiesenkirche »lebt« vor allem durch ihre Buntglasfenster. Die Fenster der Neustädter Marienkirche sind schlicht verglast. Menzel erinnert daran, dass es sich dabei noch um die Notverglasung handele, die nach der Bombardierung des »Ravensberger Doms« 1944 beim Wiederaufbau installiert worden sei. Bereits 1902, als ein Feuer in der Kirche ausbrach, wurde das Altarfenster zerstört. Das hatte Kaiser Wilhelm I. gestiftet. Die Scherben waren durch den Luftdruck, der beim Brand entstanden war, förmlich auf die Straße geschleudert worden. Der Hohe Chor entstand um 1300. Neustadt Marien ist, wie alle Kirchenbauten des Mittelalters, nach Osten ausgerichtet als Symbol für das aufgehende Licht. Dieses Licht aber beunruhigt die Denkmalschützer. Deshalb wurden vor den Fenstern bereits Lamellen angebracht. In der Gemeinde habe man, so Pastor Menzel, inzwischen einen finanziellen Grundstock für die künstlerische Neuverglasung gelegt, man habe auch bereits einen Künstler gewonnen, dessen Arbeit die »Lichtatmosphäre stützen« solle. Ihn konkret zu beauftragen, daran sei allerdings frühestens 2006 zu denken, wenn, so Menzel, genügend Geld zusammen gekommen sei: »Wenn es gut läuft, können die Arbeiten dann 2007 wirklich beginnen.«
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