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Bauer spielt sich
in den Blickpunkt

DSC-Brasilianer stark in der Halle

Von Dirk Schuster
Oldenburg/Bielefeld (WB). Anfang Oktober in Löhne hatte Bielefelds Dauer-Trainingsgast Renato Bauer bei einem Testspiel im Arminia-Trikot debütiert. Zwei Wochen später unterschrieb er heimlich, still und leise (das WESTFALEN-BLATT berichtete) einen Vertrag beim Fußball-Bundesligisten. Und Montag beim Hallenturnier in Oldenburg zählte Bauer zu Bielefelds Besten. Ein eigenes Trikot hat er trotzdem nicht.
In Oldenburg am Ball: Armine Renato Bauer. Foto: Hörttrich

Die Nummer 24 zierte Bauers Rücken, sein Name war darunter nicht zu lesen. »Renato wird bei unseren Profis nicht spielen, weil ihm die Klasse fehlt. Und bei den Amateuren kann er nicht spielen, weil er Brasilianer ist«, sagt DSC-Sportgeschäftsführer Thomas von Heesen. Der Name des 19-Jährigen (früher FC Nautico, Atletico Mineiro) taucht aber nicht nur nicht auf dem Trikot, sondern noch nicht einmal im Arminia-Kader auf der DSC-Homepage auf. Warum die Vereinsführung ihn trotz Perspektivlosigkeit überhaupt mit einem Vertrag ausstattete, kann oder will niemand erklären. DSC-Finanzchef Roland Kentsch: »Er sollte sich bei uns entwickeln. In Oldenburg hat er auf sich aufmerksam gemacht. Das Hallenturnier war für ihn die Chance, sich zu zeigen.« Kentsch weiter: »Über Gehälter spreche ich normalerweise nicht. Darum nur so viel: Er ist nicht der Teuerste.«
Für das Hallen-Halali in Norddeutschland jedoch, bei dem der DSC hinter Frankfurt und Bremen Platz drei belegte, war Nicht-EU-Spieler Bauer den Bielefeldern gut genug, tat sich mit ansprechenden Leistungen hervor. Das musste sogar Trainer Uwe Rapolder zugeben und lobte: »Renato hat ein gutes Turnier gespielt.« Arminias Trainer war in Oldenburg genau wie Werder-Kollege Thomas Schaaf auf Distanz zu seinem Team gegangen und sah von der Tribüne aus zu.
An Stelle von Bremens Pascal Borel hätte die Turnierleitung guten Gewissens Bielefelds Dennis Eilhoff zum besten Torwart küren können. Vielleicht hat Eilhoff schon heute bei Bielefelds zweitem Auftritt in Schwerin (17.15 Uhr, DSF) mehr Glück. Um den Lübzer Pils-Cup streiten in der Sport- und Kongresshalle neben Arminia in Gruppe B noch Eintracht Schwerin und Werder Bremen sowie in Gruppe A Pogon Stettin, Hansa Rostock und der VfB Lübeck.

Artikel vom 05.01.2005