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Hoher Politiker ermordet

El Sarkawis Terroristen erschießen Bagdads Gouverneur


Bagdad (dpa). Der Gouverneur von Bagdad ist am Dienstagmorgen bei einem Attentat im Norden der irakischen Hauptstadt getötet worden. Bei dem Anschlag auf Ali Al-Haidari, der auch Bürgermeister von Bagdad war, wurden zehn weitere Menschen durch Schüsse der Attentäter verletzt. Al-Haidari ist der ranghöchste irakische Politiker, der in vergangenen sechs Monaten einem Attentat zum Opfer fiel.
Eine Gruppe des El Kaida- Verbündeten Abu Mussab el Sarkaui hat wenige Stunden später in einem Bekennerschreiben die Verantwortung für das Attentat auf den Gouverneur übernommen.
Bei einem anderen Anschlag im Zentrum Bagdads nahe der so genannten Grünen Zone waren zuvor zehn Menschen getötet und 56 verletzt worden. Nach Polizeiangaben war ein mit Benzin beladener Tankwagen vor einem Gebäude des Innenministeriums explodiert. Bei den Toten handele es sich vorwiegend um Polizisten. Viele der Verletzten seien in kritischem Zustand.
Angesichts der anhaltenden Gewalt hat Präsident Ghasi Jawar die Vereinten Nationen (UNO) aufgefordert, den Termin für die Ende Januar angesetzten Wahlen zu überdenken. »Die UNO sollte unbedingt die Verantwortung übernehmen und prüfen, ob der Zeitpunkt möglich ist«, sagte Jawar. Die USA erwägen nach Informationen der »New York Times« hunderte neuer Militärberater abzustellen, die im Irak Seite an Seite mit irakischen Einheiten arbeiten sollen. Andernfalls sehe das US-Militär langfristig die Chancen für seinen eigenen geordneten Rückzug schwinden.

Artikel vom 05.01.2005