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Maut auch auf Bundesstraßen

Nichts als Drohgebärden


Wenn's dem Esel zu wohl wird. . . Kaum dass die Lkw-Maut endlich ihre jahrelangen Geburtswehen einigermaßen überstanden zu haben scheint, sprechen die ersten Politiker bereits von einer Ausweitung.
Wenn es nach dem bayerischen Innenminister Günther Beckstein (CSU) geht, sollen die Brummis auch für die Fahrt über Bundesstraßen zur Kasse gebeten werden. Auch Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) mag das nicht unbedingt ausschließen.
Hintergrund dieser Drohgebärden - und nicht anders sind die Forderungen zu verstehen - ist vermutlich die Sorge, dass immer mehr Lkw abseits der Autobahnen rollen, um die Maut zu sparen. Eine solche Entwicklung ist allerdings kaum zu erwarten. Zu groß ist der Zeitdruck, unter dem die Speditionen und die Fahrer stehen. Wer Güter über längere Strecken transportieren muss, der kann es sich nicht leisten, über Land zu kutschieren. Die Fahrzeiten würden sich mehr als verdoppeln.
Stolpe und Co. sollte aber auch klar sein, dass das komplette Speditionsgewerbe über Spekulationen zur Mauterweiterung nur lachen kann. Toll Collect hat sich bei der Vorbereitung auf das jetzige System wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Und trotz der langen Vorlaufzeit ist nur die Einfachversion zum Einsatz gekommen. Wer da von einer Ausweitung spricht, begibt sich auf sehr, sehr dünnes Eis. Wolfgang Schäffer

Artikel vom 05.01.2005