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Tödlicher Rocker-Streit vor Gericht

Vater (45) und sein Sohn sitzen in Osnabrück auf der Anklagebank


Osnabrück/Espelkamp (WB/ewp). Der tödliche Streit zwischen den rivalisierenden Rockerclubs Bandidos und Outlaws beschäftigt vom Dienstag, 11. Januar an die Jugendstrafkammer des Landgerichtes Osnabrück. Wegen Totschlags muss sich der Präsident des Motorradclubs Bandidos, der 45 Jahre alte Wolfgang E. aus Wallenhorst, vor Gericht verantworten. Sein zur Tatzeit 19-jähriger Sohn Boris E. wird versuchter Totschlag zur Last gelegt.
Dem 45-jährigen Angeklagten wird vorgeworfen, in den Morgenstunden des 16. Juli 2004 in Wallenhorst mit einer Pistole auf Wilhelm B. aus Espelkamp-Frotheim (Kreis Minden-Lübbecke) geschossen zu haben. Der Angeschossene, der Mitglied des Motorradclubs Outlaws war, starb an den Verletzungen infolge innerer Blutungen. Nachdem das Opfer nach den Schüssen zu Boden gegangen war, soll der Angeklagte Boris E. mit einem Baseballschläger auf den Schwerverletzten eingeschlagen haben. Infolge der Schläge trug der bereits tödlich verletzte Wilhelm B. eine erhebliche Kopfverletzung davon.
Streitigkeiten zwischen den beiden Motorradclubs soll nach Angaben des Landgerichtes Hintergrund des Totschlag gewesen sein. Zunächst war Anfang der MC Bandidos für das Gebiet Osnabrück gegründet worden. Im Sommer 2004 wurde dann der MC Outlaws Osnabrück gegründet. Danach sei es immer wieder zu Spannungen zwischen den Bandidos und den Outlaws gekommen sein. Es wurden auch Straftaten angezeigt, die mit den Streitigkeiten der Motorradclubs untereinander in Verbindung stehen sollen und nach Angaben des Gerichtes möglicherweise in der bereits angeklagten Straftat münden.
Für den Prozess sind bislang zehn Verhandlungstage im Januar und Februar angesetzt. 31 Zeugen und zwei Gerichtsmediziner wurden geladen.

Artikel vom 04.01.2005