Verkauf ohne Mehrwertsteuer sorgt für stockenden Verkehr
Von Dietmar Kemper Bielefeld (WB). Das neue Jahr hat für die Verbraucher mit einem Paukenschlag begonnen. Media Markt und Saturn boten gestern ihre Artikel entweder ohne 16 Prozent Mehrwertsteuer oder zum Einkaufspreis an.
»Wir haben Verengungen auf Zufahrtsstraßen und Parkplatznöte verursacht«, beschrieb Bernhard Taubenberger die Folgen der Rabattaktionen. Die Werbung von Media Markt und Saturn habe zu einem »riesigen Kundenansturm« geführt, bilanzierte der Sprecher der zum Düsseldorfer Metro-Konzern gehörenden Elektronikketten. Die Möglichkeit, DVD-Player, Computer, Spielekonsolen, Musik-CDs, Digitalkameras oder Waschmaschinen ohne 16 Prozent Mehrwertsteuer zu kaufen, bleibe eine »einmalige Aktion«. Dagegen haben Kunden von 105 Saturn-Filialen heute noch die Chance, 100 ausgewählte Produkte, darunter das CD- und Spielesortiment, zum Einkaufspreis zu erwerben. »Wir wollten fulminant ins neue Jahr starten, und das ist uns gelungen«, sagte Taubenberger gestern dieser Zeitung. Er kündigte ähnlich spektakuläre Aktionen wie die EM-Wette an: Während der Fußballmeisterschaft in Portugal 2004 verkaufte Media Markt an einem einzigen Tag 38 000 Fernseher. Wäre Deutschland Europameister geworden, hätten die Kunden die Kaufsumme zurückerhalten. Verbraucherschützer warnten davor, kleine Geschäfte könnten bei solchen Aktionen nicht mithalten. Den Auftakt zu ruinösen Rabattschlachten befürchtet der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels aber nicht. »Das wird sich nicht endlos fortsetzen«, sagte der Sprecher Hubertus Pellengahr. Verbraucher dürfen sich weiter freuen. Der Winterschlussverkauf mit vermutlich mehr Geschäften als im Sommerschlussverkauf beginnt am 24. Januar.
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