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Zwischen Erbe
und Familie

Komödie »Alles auf Zucker«


Vierzig Jahre lang wollte Jaeckie Zucker nichts mit seiner Familie zu schaffen haben. Jetzt steht sie vor der Tür und die Erbschaft auf dem Spiel.
Eigentlich will Zucker (Henry Hübchen) nichts mit »diesem Club« zu tun haben, der jüdischen Mischpoke samt Rabbi und religiösen Ritualen.
Der einstige DDR-Sportreporter ist auf den Hund gekommen, der Gerichtsvollzieher will Geldschulden eintreiben, seine Frau hat ihn verlassen. Einziger Hoffnungsschimmer für den routinierten Billardspieler: ein mit 100 000 Euro dotiertes Turnier.
Doch statt mit ruhiger Hand die Kugel zu stoßen, muss er sich mit Bruder Samuel (Udo Samel) samt Frau, nymphomaner Tochter und Sohn herumschlagen, die zur Beerdigung der Mutter und siebentägiger Totenwache angereist sind und auf Tradition inklusive koscherer Küche bestehen.
Noch schlimmer: Die verfeindeten Brüder müssen sich versöhnen, sonst ist das Erbe dahin. Beim Spagat zwischen Trauer und Billard gerät Zucker immer tiefer in einen Sumpf aus Lügen und Laster. Dani Levys Kömodie strotzt nur so vor Ironie und Aberwitz - ein großes Vergnügen!

Artikel vom 06.01.2005