Von Gerhard Hülsegge Bielefeld (WB). »Anstehen« hieß es gestern in Bielefeld nach Karten für das Bundesliga-Spitzenspiel des DSC Arminia Bielefeld gegen Bayern München. Innerhalb von 120 Minuten waren sämtliche Tickets abgesetzt.
Die Schüco-Arena wird mit 26 601 Plätzen also ausverkauft sein. Wer die Partie des Aufsteigers gegen den Rekordmeister am Sonntag, 13. Februar, (Anpfiff: 17.30 Uhr) nicht verpassen wollte, musste früh aufstehen und Geduld beweisen. Ab 5.00 Uhr belagerten die Fans die Arminia-Geschäftsstelle an der Melanchthonstraße; die Schlange reichte bis zum Kreisverkehr. Viele hatten sich einen Tag Urlaub oder den Vormittag frei genommen. Auf großes Interesse stieß auch schon das erste Rückrunden-Heimspiel der Bielefelder am 29. Januar gegen Hannover. Die Geschäftsstelle öffnete bereits um 8.30 Uhr, eine halbe Stunde eher als geplant. Auch dass jeweils nur vier Karten pro Person ausgegeben wurden, stellte kein Problem dar. »Das hat gut geklappt«, berichtete Salome Krause, Mitarbeiterin im Fan-Shop. »Wer mehr Karten haben wollte, kam gleich zu zweit oder zu dritt.« Auch in den WESTFALEN-BLATT-Geschäftsstellen herrschte gestern Hochbetrieb. Sowohl am Jahnplatz als auch in Brackwede konnten die begehrten Tickets für das Schlagerspiel erworben werden. Drängeleien gab es nicht. »Alle waren sehr nett«, so Mitarbeiterin Dorothea Gehrmann, die an der Hauptstraße eine zwölf Meter lange Warteschlange ausmachte. Sie konnte nur einen Wunsch zuletzt nicht mehr erfüllen: den nach »drei zusammenhängenden Stehplätzen« . . . Der Tatsache, dass auch etliche Bayern-Fans vom Teutoburger Wald in Bielefeld nach Karten anstanden, trug Arminias Ex-Mannschaftsbetreuer Rudi »Keite« Giersch Rechnung, indem er sich in der DSC-Geschäftsstelle nach dem Ansturm kurzerhand selbst sein Bayern-Trikot überstreifte. »Das habe ich eigens von Uli Hoeneß geschenkt bekommen. Seitdem lasse ich auf den FC nichts kommen«, so das Arminen-»Urgestein« zum WB. Das Shirt mit der Nummer 30 und dem Namen »Rudi« auf dem Rücken ist auch mit Autogrammen so berühmter Kicker wie Lothar Matthäus verziert. Seiner Zuneigung zum Bielefelder Club tat das vier Jahre alte Trikot keinen Abbruch. Giersch hielt es statt dessen mit Roberto Blanco: »Ein bisschen Spaß muss sein.«
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