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Menschen in
unserer Stadt
Nefya Yavsan
Friseurmeisterin

Wer nichts riskiert, kann auch nichts verlieren. Frei nach dieser Losung hat Nefya Yavsan (25) den Sprung in die Selbständigkeit gewagt und sich mit einem eigenen Friseursalon einen Traum erfüllt. »Auf eigenen Beinen stehen und meiner Kreativität eigenverantwortlich freien Lauf lassen, das wollte ich schon immer«, sagt Yavsan, die als Tochter eines türkischen Vaters und einer deutschen Mutter in Eschede geboren wurde, einer Stadt, die auf tragische Weise ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangte. Aber als der ICE »Wilhem Conrad Röntgen« 1998 in der niedersächsischen Kleinstadt entgleiste und mehr als 100 Menschen in den Tod riss, hatte es Nefya Yavsan längst schon nach Bielefeld verschlagen.
»Ich bin ehrgeizig«, gesteht die Friseurin, die früh berufliche Verantwortung übernahm und schon als Angestellte die Leitung eines Salons mit acht Mitarbeitern innehatte. Respektprobleme habe sie nie gehabt. Auch ältere Kolleginnen hätten sie als Vorgesetzte akzeptiert, sagt Nefya Yavsan, die im Jahr 2002 schließlich die Meisterschule des Handwerksbildungszentrums absolvierte, um auch in Sachen Ausbildung ihr Fachwissen weitergeben zu können.
Als sie hörte, dass Friseurmeisterin Ulrike Koitka ihren Salon »Rikes Frisurenquell« an der Osningstraße aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste, griff sie kurz entschlossen zu. Die Einrichtung ist gediegen, aber gut in Schuss. Modernisieren will die frisch gekürte Jungunternehmerin erst, wenn das Geschäft richtig läuft. Vorerst tut's auch der neue Name »NY-Hairstyling«, der unmissverständlich signalisiert, dass in Sieker nunmehr eine topmoderne Haarstylistin Kamm und Schere schwingt. »Wir verhelfen Ihnen zu dem gewissen Etwas«, wirbt Nefya Yavsan denn auch im Werbeflyer für sich und ihre Dienstleistung, wobei sie von Anja Stockdreher und Schwester Güler Yavsan unterstützt wird. Eine Auszubildende soll später zum Team hinzustoßen.
Zeit für sich und ihre sportlichen Hobbys findet die 25-Jährige derzeit nur wenig. »Der Salon hat jetzt Vorrang«, sagt sie. Damit sie aber beruflich nicht ins Schwimmen gerät, hält sie sich mindestens zweimal pro Woche mit Schwimmen fit.
Uta Jostwerner

Artikel vom 05.01.2005