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Hilfsbereitschaft wächst noch weiter

Stadt will mit Bürgerspenden konkretes Projekt in Sri Lanka unterstützen

Bielefeld (bp). Kein Ende der Spendenbereitschaft in Bielefeld in Sicht: Die Menschen sammeln weiter Geld, um den Flutopfern zwischen Sri Lanka und Indonesien zu helfen. Neue Aktionen sind geplant, und kurzfristige Sammlungen wurden erfolgreich abgeschlossen. Die Stadt möchte ein konkretes Projekt in Sri Lanka mit Hilfe von Bürgerspenden unterstützen.

l Gerhard Paschetag, Besitzer eines 70 Jahre alten Nostalgie-Autobusses, ist zufrieden: Er hatte drei Rundfahrten durch Bielefeld zu Gunsten der Opfer des Seebebens angeboten, das Café Knigge hatte Kaffee und Kuchen als Stärkung für die Fahrgäste gespendet, und es kamen 523,25 Euro zusammen, die Paschetag an die Hilfsorganisation »Ärzte ohne Grenzen« überweist.
l An »Ärzte ohne Grenzen« überweist die Familie Schneider das Geld, das am letzten Tag des Weihnachtsmarktes an ihrem Glühweinstand auf dem Altstädter Kirchplatz zusammenkam. Bärbel Schneider: »Viele unserer Kunden haben zudem auf ihr Pfand verzichtet und das Geld gespendet - so kamen 2600 Euro und ein paar Zerquetschte zusammen. Wir haben den Betrag dann auf 2700 Euro aufgestockt.«
l Erwin Schütz, Friseurmeister, Komponist und Texter aus Jöllenbeck, spendet aus dem Verkauf seiner Weihnachts-CD 450 Euro zu Gunsten der Menschen, die in Südostasien alles verloren haben. Seine 15 Mitarbeiter legten weitere 150 Euro dazu, so dass Schütz jetzt 600 Euro auf das Konto der Hilfsorganisation UNICEF überweisen kann.
l Oberbürgermeister Eberhard David hat die Idee aufgegriffen, aus Bielefelder Spendengeldern eine Patenschaft für eine besonders betroffene Region oder Stadt zu übernehmen. Nach einem Gespräch mit dem Deutschen Städtetag, der zurzeit in Absprache mit dem Bundeskanzleramt ein Verfahren entwickelt, ruft David alle Bielefelder auf, sich mit Spenden zu beteiligen. Er denkt dabei an ein Projekt in Sri Lanka. David führt Gespräche mit Vertretern der in Bielefeld lebenden Tamilen sowie mit den im Rat vertretenen Parteien, um noch in dieser Woche ein konkretes Projekt vorstellen zu können. Die Stadt hat ein Spendenkonto eingerichtet: Kontonummer 26 bei der Sparkasse Bielefeld (BLZ 480 50 161), Stichwort »Flutkatastrophe Südasien«.
l Der »Circus Las Vegas«, der zurzeit auf dem Johannisberg gastiert, will von jeder Eintrittskarte, die am Sonntag für die 15-Uhr- und die 19-Uhr-Vorstellung verkauft wird, einen Euro für die Flutopfer-Hilfe spenden. Ricardo Kreuz vom Circus: »Hoffentlich kommen viele Besucher, damit wir einen ordentlich Betrag für die Menschen in Südostasien zusammenbekommen.«
l Der Active Sportshop am Niederwall veranstaltet am Sonntag, 9. Januar gemeinsam mit dem TSVE Bielefeld und dem Kreisverband des DRK einen Spendenlauf zugunsten der Seebeben-Opfer. In zehn Gruppen soll gelaufen, gewalkt oder gegangen werden - auf unterschiedlich langen Strecken zwischen drei und 15 Kilometern. Die Laufleiter des TSVE betreuen die einzelnen Gruppen. Treffpunkt (und Ziel) ist der Westeingang der Universität (Sportplätze). Start ist um 11 Uhr. Im Ziel gibt es dann heißen Tee und Energieriegel, solange der Vorrat reicht. Das DRK sammelt von den Teilnehmern - Christian Bossow vom Active Sportshop rechnet mit bis zu 1000 - die Spenden als eine Art »Startgeld« ein.
l Musiker aus Bielefeld haben sich kurzfristig zusammengefunden, um den Flutopfern mit einem Benefizfestival »Bielefeld rockt« zu helfen. Das Konzert findet am 14. Januar um 20 Uhr im Jugendzentrum Kamp statt.
Auf der Bühne stehen dann alle erst- und zweitplatzierten Bands des »Bielefeld rockt«-Wettbewerbes der letzten drei Jahre, die unentgeltlich auftreten werden. Der Eintritt von fünf Euro kommt der Flutopferhilfe zugute. Alle Bands haben zugesagt, einen Teil ihrer CD-Verkäufe und sonstiger Einnahmen an dem Abend zu spenden. Außerdem wandern jeweils fünf Euro der am 14. Januar verkauften »Bielefeld rockt«-T-Shirts in den Spendentopf.
l Das Café Möller an der Friedrich-Ebert-Straße spendet einen Euro für jedes von sofort an verkaufte Brot für die Flutopfer - über »Brot für die Welt - Tsunamiopfer«.

Artikel vom 04.01.2005