04.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Weitermachen auf kleiner Flamme

Künstlerinnenhof »Die Höge« steckt in finanziellen Schwierigkeiten


Bassum (dpa). Der finanziell angeschlagene Künstlerinnenhof »Die Höge« in Högenhausen bei Bassum (Kreis Diepholz) sucht einen Käufer. Gründerin Barbara Reinhart hofft, im Laufe des Jahres einen Interessenten zu finden, der den Hof in ähnlicher Form weiterführt. »Bis dahin machen wir auf kleiner Flamme weiter«, sagte sie gestern. Ursprünglich sollte die bundesweit einmalige Einrichtung für Künstlerinnen Ende 2004 wegen Geldmangels schließen. Jetzt könne für 2005 doch noch durchgängig ein Stipendium für jeweils vier Monate vergeben werden.
Außerdem könnten sich Interessierte - Frauen wie Männer - auf der »Höge« einmieten oder die Technik- und Arbeitsräume für Projekte kostengünstig buchen, sagte Reinhart. Allerdings müssen sie auf den bisher üblichen Service verzichten.
Den Künstlerinnenhof hatte Reinhart 1996 gemeinsam mit Barbara Baum gegründet. Zwei Jahre später wurde die Stiftung mit einem Kapital von 450000 Euro ins Leben gerufen. Über die Zinserträge sollte die Grundfinanzierung der »Höge« gesichert werden. Darüber hinaus wurden jährlich Sponsorengelder in Höhe von etwa 350000 Euro benötigt. Dies sei für 2005 nicht mehr gelungen, sagte Reinhart. Es sei in diesem Zeiten schwierig, Mäzene zu finden.
50 Frauen unter anderem aus Japan, Australien, Kasachstan und Deutschland haben seit der Gründung auf dem Hof für zwei bis sechs Monate gelebt und gearbeitet. Gefördert wurden Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen der Bereiche Bildende Kunst, Musik, Literatur, Tanz und Theater sowie Neue Medien.
Einen Kaufpreis für das drei Hektar große Gelände mit modern ausgestatteten Hofgebäuden nannte Reinhart nicht.

Artikel vom 04.01.2005