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Immer weniger Bauern

Präsident Möllers: »Wir sind im Keller«


Münster (dpa). Die Lage der Landwirte in Nordrhein-Westfalen hat nach Darstellung des westfälisch-lippischen Bauernpräsidenten Franz-Josef Möllers einen Tiefpunkt erreicht. Das durchschnittliche Einkommen pro Arbeitskraft habe im vergangenen Jahr bei 1400 Euro monatlich und damit um 40 Prozent unter dem gewerblichen Vergleichseinkommen gelegen, sagte Möllers gestern in Münster. »Wir sind im Keller«, bilanzierte der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes.
Der Strukturwandel von vielen kleinen Bauernhöfen hin zu weniger großen Einheiten habe sich weiter beschleunigt. Vermutlich werden 2004 bis zu fünf Prozent aller 50 000 Bauern in Nordrhein- Westfalen aufgegeben haben. »Bis zu drei Prozent wäre eine gesunde Entwicklung«, sagte Möllers. Viele Bauern hielten trotz defizitärer Betriebsführung am traditionellen Broterwerb fest, weil sie keine Perspektive in der Wirtschaft sehen. »Die leben von der Substanz«, sagte der Agrarfunktionär, der selbst im münsterländischen Riesenbeck einen großen Schweinehaltungsbetrieb führt.

Artikel vom 03.01.2005