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Lkw-Maut startet
ohne Probleme

Hunderte Gebühren-Preller registriert

Berlin (dpa). Nach einem geglückten Start der Lkw-Maut an den ersten beiden Tagen des Jahres 2005 stand dem deutschen Autobahn-Gebührensystem die eigentliche Bewährungsprobe bevor. Manfred Stolpe: Der Start verlief problemlos.

Mit Ende des Wochenendfahrverbots waren Polizei, Maut-Kontrolleure und Grenzschutz auf einen verstärkten Ansturm in der Nacht zum Montag eingestellt.
Nach Angaben des Verkehrsministerium läuft die Maut seit der Silvesternacht ohne Probleme. Noch bevor der Verkehr richtig anrollte, waren an den ersten beiden Tagen bereits erheblich mehr als 500 Maut-Preller festgestellt worden. Experten gingen von etwa 1000 aus, nachdem Verkehrsminister Manfred Stolpe allein für den Neujahrstag etwa 500 »Schwarzfahrer« gemeldet hatte. Erneut drohte Stolpe Maut-Sündern mit satten Strafen zwischen 75 und bei Wiederholung 20 000 Euro.
Außerdem wurde an den ersten beiden Tagen zusammen mit deutlich mehr als zwei Millionen Euro Einnahmen aus der satellitengestützten Maut zu rechnen. Bis Samstagnachmittag ermittelte das Verkehrsministerium schon gut eine Million Euro. Über die Lkw-Bordcomputer seien mehr als eine Million Euro abgebucht worden, über die stationären Terminals an Grenzen und Raststätten sowie Tankstellen etwa 30 000 und per Internet 3000 Euro, sagte Stolpes Sprecher Michael Zirpel. Insgesamt hat Stolpe für 2005 insgesamt drei Milliarden eingeplant, wovon nach Abzug von 600 Millionen für den Betreiber Toll Collect und die Kontrollen 2,6 Milliarden für Verkehrsinvestitionen geplant sind.
Seit Neujahr besteht für Lkw mit einem Gewicht von zwölf Tonnen an auf dem 12 000 Kilometer umspannenden Autobahnnetz Mautpflicht. Sie ist nach Achszahl und Schadstoffklassen zwischen etwa neun und 14 Euro-Cent je Kilometer gestaffelt und beträgt im Schnitt 12,4 Cent.
Wegen des Feiertags- und des folgenden Sonntagsfahrverbots waren zur Jahreswende nur wenige Lkw unterwegs. Von den Mautbrücken kontrolliert wurden 20 000 Fahrzeuge. Stolpe äußerte sich zufrieden: »Uns ist so gut wie niemand entwischt.«

Artikel vom 03.01.2005