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Jeder zweite Transport zu
aufwändig für die Kranken

DRK richtet neuen »medizinischem Fahrdienst« ein


Bielefeld (sas). Eine neue Dienstleistung bietet das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mit Beginn des neuen Jahres an: den »medizinischen Fahrdienst«. Er soll bei Routinefahrten, bei denen keine medizinische Betreuung nötig ist, zum Tragen kommen - und Geld sparen.
Neben den Rettungsfahrten gibt es den qualifizierten Krankentransport, den zum Beispiel Feuerwehr, Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter-Unfall-Hilfe und eben auch das DRK anbieten. Fahrzeuge, die dafür eingesetzt werden, sind mit Wiederbelebungsapparaten, mit EKG, Sauerstoff und mehr ausgestattet, die Fahrer können medizinische Betreuung leisten. Nur: Nach DRK-Schätzungen ist bei mindestens jedem zweiten Krankentransport dieser Aufwand nicht notwendig.
»Unsere neue Dienstleistung ist eine Ebene tiefer angesiedelt«, sagt Michael Beimdiek, Geschäftsführer des DRK-Bereiches »Soziale Dienste«. Der neue Fahrdienst soll eingesetzt werden bei Fahrten aus dem Krankenhaus in eine Reha-Klinik oder nach Hause, bei Fahrten zur Dialyse oder Bestrahlung und zum Beispiel bei Verlegungen zwischen Krankenhäusern und Fahrten zu Ambulanzen, Ärzten oder in Heime. Ein spezieller Wagen für diese Liegendtransporte oder Transporte im Spezialstuhl ist angeschafft worden, drei neue Mitarbeiter wurden angestellt, insgesamt sechs Mann eigens geschult - sogar über die Anforderungen des Gesetzgebers hinaus.
»Etwa 1500 Fahrten können jährlich mit einem solchen Wagen gemacht werden, 10 000mal fallen pro Jahr in Bielefeld Krankentransporte an, bei denen der medizinische Fahrdienst reicht«, sagt Beimdiek. Für die Kostenträger - Krankenkassen, Krankenhäuser und Selbstzahler - bedeute das eine deutliche Ersparnis: »Diese Touren sind nur halb so teuer.« Verträge mit den Krankenkassen wurden bereits abgeschlossen, weitere Fahrzeuge will das DRK anschaffen.
»Wichtig wird es gerade in den ersten Wochen des neuen Angebotes sein, bei der Annahme einer Fahrt genau zu fragen, welcher Wagentyp erforderlich ist«, meint Beimdiek. Klar sei auch, dass eine Fahrt im Zweifel abgegeben werde - entsprechend geschult seien die Fahrer. Zu erreichen ist die Fahrtenannahme des DRK telefonisch unter 1 92 19.

Artikel vom 04.01.2005