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Mit Patenschaften helfen

Kanzler regt Zusammenarbeit mit Flutgebieten an


Berlin (dpa). Bundeskanzler Gerhard Schröder hat zur langfristigen Hilfe nach der Flutkatastrophe in Südostasien Patenschaften der wohlhabenden Industriestaaten für die betroffenen Regionen angeregt.
In seiner traditionellen Neujahrsansprache beklagte der Kanzler die deutschen Opfer. Er hob aber auch die längerfristige Verantwortung für die Katastrophenstaaten hervor. »Wir dürfen die von der Flutwelle am stärksten betroffenen Länder, die Menschen dort, nicht allein lassen. Nicht jetzt, aber auch nicht in Zukunft«, sagte Schröder.
Die großen Industriestaaten sollten sich jeweils für ein Land verantwortlich fühlen, sagte der Kanzler. Bundesländer, Städte und Dörfer könnten Patenschaften für Bezirke unternehmen. Auch die Wirtschaft sowie Schüler und Eltern könnten sich engagieren.
An den Hilfsaktionen wird sich nach Schröders Worten auch die Bundeswehr beteiligen: Sie soll Lazarette und Anlagen zur Trinkwasserbehandlung in den betroffenen Ländern errichten und diese »natürlich auch für längere Zeit« betreuen.
Schröder sagte, man müsse von mehreren hundert deutschen Todesopfern der Flutkatastrophe ausgehen. Er dankte den Mitarbeitern der Hilfsorganisationen für ihre Arbeit und nannte die Maßnahmen der Reiseveranstalter für ihre Kunden »vorbildlich«.
Auf die Innenpolitik ging Schröder in seiner Neujahrsansprache nur kurz ein. Er versicherte, der Reformkurs werde auch im neuen Jahr »entschieden fortgesetzt«.
Er mache das Land stark, um den Herausforderungen im Innern zu begegnen und »um unserer größer gewordenen Verantwortung in der ganzen Welt gerecht zu werde. Mit diesen Reformen werden wir Deutschland in der Erfolgsspur halten.«

Artikel vom 31.12.2004