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Innehalten zum Jahreswechsel

Grußwort des Oberbürgermeisters


Der Tradition folgend, am Ende eines Jahres Bilanz zu ziehen, wendet sich auch Oberbürgermeister Eberhard David an die Bielefelder. Wenn auch jeder in der Rückschau ein persönliches Bild habe, so sei 2004 aus seiner Sicht kein schlechtes Jahr für die Stadt gewesen. Natürlich, resümiert das Stadtoberhaupt, habe es nicht nur gute Nachrichten gegeben.
»Ich denke in diesen Tagen natürlich in erster Linie an die Folgen des verheerenden Seebebens, denen nach letzter Schätzung über 100 000 Menschen zum Opfer gefallen sind.« Wie überall seien in Bielefeld Trauer, Fassungslosigkeit und Mitgefühl zu spüren, aber auch die Bereitschaft zu helfen. Ebenso erinnert David an den Unfall auf dem Südring vor wenigen Wochen, als zwei Kinder ums Leben kamen und ein drittes Kind schwer verletzt wurde. »Eine ganze Stadt war betroffen und trauerte mit den Familien der Kinder.« Gezeigt habe sich an dieser Tragödie aber auch, wie die Bielefelderinnen und Bielefelder zusammenrücken könnten.
Positiv zu vermerken sei, dass der Hauptbahnhof endlich saniert werde. Nicht zuletzt die Beteiligung von 16 000 Bürgern an der Unterschriftenaktion habe Bewegung in das Projekt gebracht. »Mit der Sanierung unseres Stadttheaters ist ebenfalls begonnen worden.« Im Sommer 2006 sollen die Arbeiten beendet sein. Bis dahin soll eine andere Baustelle längst Geschichte sein: Die Altstadt werde bis zum November 2005 saniert.
Freude bereitet habe der sportliche Erfolg des DSC Arminia Bielefeld. »Der 'Rekordaufsteiger' hat sich in der Hinrunde der Fußball-Bundesliga wacker geschlagen und die positive Ausstrahlung der Mannschaft hat den Blick der Republik auch auf Bielefeld gelenkt.« Der Verein bleibe einer der wichtigsten Imageträger der Stadt. Weitere sportliche Höhepunkte, erinnert David, seien der Gewinn der Goldmedaille von Monika Sikora und der Gewinn der Bronzemedaille von Thorsten Grünkemeyer im Tischtennis bei den Paralympics 2004 in Athen. Sie hätten sich als Bielefeld-Botschafter im besten Sinne präsentiert.
»Zu den positiven Ereignissen 2004 gehörte sicherlich auch, dass zum ersten Mal der Bielefelder Wissenschaftspreis verliehen wurde.« David ist sicher, dass der Ruf der Wissenschaftsstadt Bielefeld durch die zukünftig regelmäßige Preisverleihung an Kontur gewinnen wird. Fortschritte habe es auch im Bereich der Schulen gegeben: Weitere wurden auf den neuesten Stand gebracht, die Offene Ganztagsgrundschule zunehmend angenommen. »Hier wird der gesellschaftlichen Wirklichkeit und den Bedürfnissen der Familien Rechnung getragen.«
Nicht zuletzt war 2004 aber auch ein Wahljahr, in dem über die Zusammensetzung des Rates für die nächsten fünf Jahre entschieden wurde - »mit der Folge, dass es im Rat keine klaren Mehrheiten mehr im Sinne vermeintlicher politischer Blöcke gibt.«
Zwar würden die meisten Entscheidungen ohnehin mit großer Mehrheit oder einstimmig getroffen, aber es werde bei manchen Grundsatzentscheidungen auf den Willen zum Konsens ankommen. »Darüber hinaus hoffe ich, dass die Ratsfraktionen die Kompetenz und den Sachverstand der Verwaltung nutzen, um die Probleme anzupacken, die wir in naher Zukunft bewältigen müssen.«
Als Herausforderung des neuen Jahres nennt der Oberbürgermeister die Bestimmungen von Hartz IV, die ab 1. Januar gelten. »Für die Betroffenen bedeuten die neuen Regelungen einen erheblichen Einschnitt.« Mit dem damit einhergehenden Systemwechsel kämen auch auf die Stadt- und insbesondere die Sozialverwaltung erhebliche Veränderungen zu. Darauf aber sei man vorbereitet.
»Vorbereitet zu sein auf das, was die Bürgerinnen und Bürger von ÝihremÜ Rathaus erwarten können und dürfen, ist und bleibt ohnehin das Ziel der Arbeit in der Stadtverwaltung.« Aus der »Behörde« sei inzwischen ein breit gefächertes, modernes Dienstleistungsunternehmen geworden.
Für 2005 wünscht David allen Bielefeldern vor allem Gesundheit, Glück, Zufriedenheit und Erfolg.

Artikel vom 31.12.2004