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Geld sitzt 2005 lockerer

Forscher rechnen mit leicht steigendem Konsum

Hamburg (dpa). Der Konsum wird nach Einschätzung des Marktforschers GfK 2005 leicht zulegen und der begonnene Aufschwung in Deutschland wird sich einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge fortsetzen.

Nach Ansicht des Bremer Wirtschaftswissenschaftlers Rudolf Hickel wird das Wachstum ohne gezieltes Gegensteuern allerdings nur knapp ein Prozent betragen. Die Bundesregierung rechnet immer noch mit einem Wachstum von 1,7 Prozent.
»Ein Zuwachs des privaten Konsums von etwa 0,8 Prozent ist realistisch«, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl in Nürnberg. Im Dezember hatte die Bereitschaft der Verbraucher, langlebige Güter anzuschaffen, zum zweiten Male in Folge zugelegt. Der entsprechende Indikator liegt damit deutlich über dem Vorjahreswert.
Dies deute darauf hin, »dass wir allmählich aus der Talsohle herauskommen«, sagte Bürkl. GfK-Vorstandschef Klaus Wübbenhorst erklärte, es sei noch zu früh, von einer nachhaltigen Trendwende zu sprechen. Unabdingbar für eine nachhaltige Erholung des privaten Konsums sei aber eine Stabilisierung auf dem Arbeitsmarkt, sagte Bürkl.
Die IW-Befragung von 43 Wirtschaftsverbänden habe ergeben, dass 22 die Stimmung in ihrer Branche zum Jahreswechsel besser als vor einem Jahr beurteilten. 13 Verbände sähen die Lage unverändert, nur acht beurteilten sie im Vergleich schlechter. Auch die sich allmählich erholende Inlandsnachfrage durch anziehende Investitionen und einen etwas höheren Konsum als 2004 werde zum Aufschwung beitragen.
Zwar seien die Euro-Aufwertung und die hohen Ölpreise auch im kommenden Jahr Konjunkturrisiken, die Prognose für 2005 sei dennoch optimistisch, so das IW. Eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt sei allerdings noch nicht zu erwarten.
»Ich gehe davon aus, dass wir gut fahren, wenn wir etwas unter ein Prozent (Wachstum) erreichen«, sagte Hickel. Er begründete seine vergleichsweise pessimistische Prognose mit einem drohenden Einbruch bei den Exporten als Folge des hohen Euro-Kurses.

Artikel vom 30.12.2004