30.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gesamtschule »ein Käfig voller Narren«

Theatergruppe »Lampenfieber« probt für neues Stück - vier Vorstellungen im Februar

Werther (niko). Glamour, Federboas und Stöckelschuhe in Größe 45 - das sind die Zutaten für das neueste Projekt der Theatergruppe »Lampenfieber«. Im Februar zeigen die Laienschauspieler das Stück »Ein Käfig voller Narren«. An vier Tagen verwandelt sich die Aula der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule in einen mondänen Nachtclub, der für sein Travestie-Cabaret berühmt ist.

Zurzeit wird in der Gesamtschule noch fleißig geprobt. Doch auch wenn das Bühnenbild noch nicht steht und noch nicht alle Kostüme verteilt sind, ist das Stück schon jetzt ein echter Hingucker. Gekonnt tänzelt Bernd Reichert im roten Paillettenkleid und Stöckelschuhen mit fünf Zentimeter hohem Absatz über die Bühne. Mit rosa Federboa, blonder Langhaarperücke und hoher Stimme wird die Verwandlung in die Nachtclub-Diva perfekt. Doch auch Helmut Krebs und Dieter Fuchs brauchen sich mit ihren schillernden Kleidern nicht hinter ihrer »Kollegin« zu verstecken.
»Schon die Vorbereitungen für das Stück machen allen unglaublich viel Spaß«, berichtet Dietmar Kuschel, der die Stückauswahl getroffen hat. Jedes Jahr versucht sich die Theatergruppe »Lampenfieber« an einem neuen Stück und hat inzwischen eine treue Fangemeinde gewonnen. »Von Jahr zu Jahr kommen mehr Zuschauer, beim letzten Mal mussten wir sogar noch zusätzliche Stühle in die Aula stellen.«
Normalerweise legt Dietmar Kuschel im Sommer fest, welche Geschichte die Gruppe als nächstes auf die Bühne bringt. Doch bei »Ein Käfig voller Narren« ist eben alles nicht ganz normal. Schon im April entschied sich Kuschel für das Stück von Jean Poiret. »Ich wähle immer danach aus, ob sich das Stück von unserer Gruppe umsetzen lässt. Bei ÝEin Käfig voller NarrenÜ wusste ich sofort, wer am besten welche Rolle spielen kann.«
Besonders aufwendig waren dabei die Kostüme. »Ohne Elke Hüttemann hätten wir das nicht geschafft.« Die gelernte Modellschneiderin hat zahlreiche Kleider in Eigenarbeit gefertigt. Schwierig wurde es bei den Damenschuhen. »Bis zierliche Schuhe an die Männerfüße passten, mussten wir schon lange suchen.« Inzwischen sitzt an jedem Männerfuß der passende Schuh und auch der mehr oder weniger damenhafte Gang ist einstudiert.
Erstmals ist bei der Theaterproduktion ein Choreograph mit an Bord. Ralf Bischof übt mit den »Damen« die Eingangsszene ein. Wie in einer großen Travestie-Show schreitet das Ensemble die Treppe hinab und bietet eine glamouröse Tanzshow. Größte Schwierigkeit: »Das Publikum ansehen und nicht dauernd nach unten zu schauen, damit man mit dem Absatz nicht hängen bleibt«, sind sich die Akteure einig.
Dietmar Kuschel ist stolz auf seine vierzehnköpfige Truppe: »Sie sind alle mit viel Spaß und Engagement dabei, schließlich müssen wir alle Vorbereitungen in unserer Freizeit treffen.« Denn bei »Lampenfieber« stehen zwar lauter Vollblutschauspieler, aber eben keine Vollzeitschauspieler auf der Bühne.
Bis zum 5. Februar wird auch der letzte Tanzschritt und jeder Dialog sitzen, dann hebt sich der Vorhang erstmals für »Ein Käfig voller Narren«. Beginn ist um 20 Uhr.
Drei weitere Vorstellungen finden am 6., 13. und 20. Februar statt. Dann öffnet das Travestie-Cabaret jeweils um 17 Uhr. Karten für alle Vorstellungen sind im Vorverkauf bei Lotto Toto Dopheide erhältlich. Restkarten gibt es an der Abendkasse.

Artikel vom 30.12.2004