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Beim Sportrudern funkte es

Johanna und Werner Tausch feiern Gnadenhochzeit

Brackwede (ho). »Sie sind ja länger verheiratet als ich alt bin«, schmunzelte Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz, als er gestern Morgen Johanna (89) und Werner Tausch (93) zum seltenen Fest der Gnadenhochzeit gratulierte,
Er überbrachte dem Jubelpaar die Glückwünsche von Rat und Verwaltung sowie des Oberbürgermeisters. Vor 70 Jahren hatten sich die damals 19-Jährige und der 23-Jährige im Berliner Dom das »Ja-Wort« gegeben.
Ein »Patentrezept« für einen so langen gemeinsamen Lebensweg haben die Beiden nicht, geben aber unumwunden zu, dass kurze Trennungen aus beruflichen Gründen immer wie ein Jungbrunnen wirkten. Werner Tausch arbeitete als Versicherungskaufmann im Außendienst, war mitunter mal eine Woche lang nicht zu Hause. »Wir hatten uns nach der Rückkehr viel zu erzählen, haben uns auf das Wiedersehen gefreut«.
Kennen gelernt hatte sich das Jubelpaar 1932 beim Sportrudern, ein Hobby, das die Eheleute lange gemeinsam ausgeübt haben, mit ihren Mannschaften sogar bei etlichen Wettkämpfen im Rennrudern viele Preise holte. »Ein Hobby, das uns zudem fit gehalten hat«, verrät Johanna Tausch. Und noch andere Gemeinsamkeiten haben die Eheleute verbunden, brachten sie noch näher zusammen. »Wir sind viel und gern gereist» am liebsten in den Süden zum Wandern«.
Sohn Wolfgang wurde 1936 geboren, Werner Tausch kehrte 1947 aus russischer Gefangenschaft zurück. Die junge Familie gab ihren Wohnort Berlin auf, zog nach Aachen und später dann nach Mönchengladbach. Vor zehn Jahren holte Wolfgang Tausch seine Eltern nach Bielefeld. An der Brackweder Straße fanden sie ein neues Zuhause.
Zwei Enkel und drei Urenkel leben außerdem in der Nähe, kümmern sich liebevoll um das Paar, das gestern im Familienkreis den großen Ehrentag der Gnadenhochzeit sichtlich genoss und die vielen Glückwünsche von Nachbarn und Freunden entgegennahm.

Artikel vom 30.12.2004