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»Bielefelder Modell« als Vorbild

Das Seniorenservicewohnen der BGW macht bundesweit Furore

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). »Bis 2010 soll es in allen Bielefelder Stadtteilen Angebote für Seniorenservicewohnen der BGW geben«, hat sich Norbert Müller, Geschäftsführer der Bielefelder Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft, auf die Fahnen geschrieben. Zum 1. April 2005 soll das bislang dritte Projekt - 42 Wohnungen an der Heinrichstraße - bezugsfertig sein.

Auf dem Gelände des ehemaligen Fruchtgroßhandels Steinkrüger errichtete die BGW fünf barrierefreie Häuser. 21 Wohnungen sind öffentlich gefördert, 21 frei finanziert. »Die Nachfrage ist hervorragend, nur noch drei der frei finanzierten Wohnungen sind bislang noch nicht vermietet,« freut sich Müller. Die Wohnungen sind zwischen 45 und 73 Quadratmeter groß. Die Mieter können Gemeinschaftsräume nutzen, außerdem stehen Gästezimmer und ein Pflegebad zur Verfügung. Das Johanneswerk richtet einen Servicestützpunkt ein, der rund um die Uhr besetzt ist. Wie in den beiden realisierten Seniorenwohnanlagen Dahlemer Straße und Jöllenbecker Straße müssen die Mieter keine Betreuungspauschale entrichten; gezahlt werden muss nur, wenn wirklich Dienste in Anspruch genommen werden. »Dieses so genannte Bielefelder Modell macht inzwischen bundesweit Furore«, berichtet Norbert Müller. Regelmäßig würden sich Besucher aus anderen Städten die Beispiele für das Seniorenservicewohnen anschauen.
Der Servicestützpunkt im Haus gibt nicht nur den Mietern selbst im Fall der Fälle Sicherheit, sondern steht auch den Menschen im Quartier zur Verfügung. Gewerbeflächen im Erdgeschoss der Gebäude an der Heinrichstraße sollen an Anbieter begleitender Dienste vermietet werden.
Baubeginn für Projekt Nr. 4 in Jöllenbeck an der Ecke Dorf-/Eickumer Straße mit 46 Wohnungen soll im Frühjahr 2005 sein. Geplant ist ein »Dorf im Dorf«, in dem die AWO als Kooperationspartner den Servicestützpunkt übernimmt. Bezugsfertig sollen die Wohnungen 2006 sein.
In Sennestadt will die BGW ein Haus an der Vennhofallee für Seniorenservicewohnen umbauen, an der Westerfeldstraße in Schildesche ist ein Neubau geplant und im Bielefelder Osten im Bereich Große Howe ist ein weiteres Seniorenwohnhaus mit Servicestützpunkt in der Konzeptphase.
Für Norbert Müller ist Seniorenservicewohnen eine Wohnform der Zukunft: »Auf diese Weise können ältere Menschen in ihren eigenen vier Wänden bleiben und dort so versorgt werden, wie es für sie nötig ist.«
In das Wohnprojekt an der Heinrichstraße investierte die BGW 5,2 Millionen Euro.

Artikel vom 30.12.2004