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»Ehrenamtliche Vereinsarbeit ist zwar mit allerhand Aufwand verbunden, doch auf diese Weise lernt man auch viele Leute kennen. Durch alle Schichten - vom Professor bis hin zur Reinigungskraft. Und das finde ich einfach klasse«, sagt Liz Lane-Wöhrmann. Das gemeinsame Hobby - in ihrem Falle der Tischtennissport - verbinde, die Spielpartner gingen bei allem Ehrgeiz locker miteinander um, und natürlich sei das Duzen im Verein von Anfang an eine Selbstverständlichkeit. »Das erleichtert immens die Aufgabenteilung. Unser Kreis hat schon eine Art Familiencharakter. Wir sind beim TSVE 1890 Bielefeld Mitglieder, die zusammenhalten.«
Liz Lane-Wöhrmann sieht es als eine vordringliche Aufgabe, Schüler und Jugendliche möglichst frühzeitig an einen Verein heranzuführen. »In einem Sportverein tut man nicht nur etwas für die eigene Fitness, hier werden auch die Gemeinschaft und das soziale Verhalten gefördert. Und die Eltern wissen, dass ihre Sprösslinge gut aufgehoben sind.«
Liz Lane-Wöhrmann spricht bei diesem Thema aus Erfahrung. Tochter Laura-Michelle Wöhrmann, die im Januar ihren 17. Geburtstag feiern kann, gehört in Bielefeld in Sachen Tischtennis zu den Riesentalenten. Kein Wunder, dass Laura bereits in der Frauen-Regionalliga dem kleinen Zelluloidball hinterherjagt.
Eher durch Zufall trat Tochter Wöhrmann im zarten Alter von neun Jahren an die »grüne Platte« und erlernte recht zügig die schnellste Sportart der Welt. Über die Stationen TuRa 06 Bielefeld und TSVE 1890 Bielefeld stieß die aufgeschlossene Schülerin des Ceciliengymnasiums vor zwei Jahren zum VfL Oldentrup, wo im Raum Bielefeld die sportlichen Perspektiven die besten sind.
Mutter Liz freilich ist beim TSVE »hängengeblieben«. Dort greift sie zwar nicht selber zum Schläger, sondern verschafft sich vielmehr Respekt mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit - sowohl im Gesamtverein als auch in der Tischtennisabteilung. »Der TSVE ist im Oberzentrum mit mehr als 3000 Mitgliedern nach Arminia und SV Brackwede drittgrößter Verein. Hier lohnt sich ein Beitritt allemal.« Um im Verein als Funktionär zu wirken, bedarf es natürlich so einiges an Organisationstalent und Führungsstärke. Liz Lane-Wöhrmann: »Ich bemühe mich vor allem, jungen Menschen Anstand vorzuleben. Weder Zigaretten noch Alkohol haben in einer Turnhalle etwas zu suchen.«
Ihr Organisationstalent hat die 49-Jährige schon mehrfach unter Beweis gestellt. Ohne Umschweife könne man sagen, berichten Vereinsmitglieder, dass sie sich mit ihrer sachlichen und kooperativen Art in einem dominierenden Männervorstand zu behaupten wisse. »Man muss Teamgeist zeigen, Ideen haben und kommunikativ sein«, so lautet die Devise der in Oldentrup beheimateten Power-Frau. Und Teamgeist in der TSVE-Tischtennisabteilung zeigen auch die anderen Vorstandsmitglieder: Kassenwart Jürgen Damken, Materialwart Christian Jasiak sowie die Schüler- und Jugendwarte Oliver Pade und Sascha Müller. Hervorragende Arbeit in der TSVE-Abteilung leiste ebenfalls Nachwuchstrainer Ingo Beckmeier, betont die Tischtennis-Chefin, die privat für die Musik von Bruce Springsteen schwärmt.
Beim Blick nach vorn ist Liz Lane-Wöhrmann nicht bange: »Die sportliche Aufwärtstrend hält kontinuierlich an, und 2007 können wir zudem im TSVE das 40-jährige Bestehen der Tischtennisabteilung feiern.«
Nicht nachvollziehen kann man in Vereinskreisen indes die jüngste städtische Anordnung, die geräumige Fläche vor der Gutenberghalle für Pkw-Parker nicht mehr zugänglich zu machen. Sehr zum Leidwesen auch der Anwohner sowie Arminenfans. Liz Lane-Wöhrmann: »In dieser Sache muss dringend ein klärendes Gespräch mit dem Immobilienservicebetrieb der Stadt Bielefeld geführt werden.«

Artikel vom 31.12.2005