30.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Neuer Glockenstuhl
vom Lotto-Glückspilz

Petra Hunger gewinnt fünf Millionen Euro in SKL-Show

München (WB). Freudentränen fließen, als Petra Hunger (47) gestern abend in Günther Jauchs »Die 5 Millionen SKL Show« fünffache Millionärin wird. »Es ist einfach wunderbar! Endlich kann ich meiner Tochter ein Auslandsstudium finanzieren«, jubelte die allein erziehende Marketingleiterin für Heimtextilien aus Sehmatal im Erzgebirge.

Damit ging der Hauptgewinn zum ersten Mal an eine Kandidatin aus den neuen Bundesländern. Hunger will auch ihrer Heimatgemeinde etwas abgeben: »Unsere Dorfkirche bekommt einen neuen Glockenstuhl, denn der alte ist morsch.« Und wie sieht es mit den eigenen Wünschen aus? »Ich möchte mich als Modedesignerin im Young Fashion-Bereich selbstständig machen und eine eigene Kollektion herausbringen, das ist ein großer Traum von mir«, bekannte die gelernte Diplom-Ingenieurin für Textiltechnik. Daneben möchte sie ihr Haus abbezahlen, ihren 13 Jahre alten Golf gegen ein neues Auto eintauschen und nach Australien reisen.
Vor dem Millionengewinn mussten Petra Hunger und ihre Tochter Cathleen (16), die mit im Studio saß, lange zittern: Gleich neun mal stellte Günther Jauch seinem Prominenten-Rateteam knifflige Fragen. Doch die Kandidatin konnte sich auf die Schützenhilfe verlassen: Barbara Schöneberger, Bastian Pastewka, Ottfried Fischer, Hellmuth Karasek und Marcel Reif antworteten auf alle neun Fragen korrekt.
Bei der zehnten Frage »Maximal wie viele Personen sind beim regulären Anpfiff eines Fußballbundesligaspiels auf dem Spielfeld?« (A: 22, B: 23, C: 24) ging Petra Hunger kein Risiko ein. Sie stieg mit einem Spielstand von 45 000 Euro aus und nahm auf dem Champions-Thron Platz. Und das Glück blieb ihr treu. Keiner der nachfolgenden Kandidaten konnte sie von ganz oben verdrängen. Petra Hunger (47) lebt mit ihrer Tochter Cathleen in einem Einfamilienhaus in Sehmatal, nahe der tschechischen Grenze. Im Nebenhaus wohnt ihr rüstiger Vater. Beim Frühstück, Mittag- und Abendessen ist der Vater immer dabei, die Mutter starb vor zwei Jahren. Seit 1979 arbeitet Petra Hunger für die Obererzgebirgische Posamenten- und Effekten-Werke in Annaberg.
Die ehemalige Textilfacharbeiterin wurde von ihrer Firma, wie in der DDR üblich, zum Studium delegiert. 1982 beendete sie ihre Hochschulausbildung als Diplom-Ingenieurin für Textiltechnik und arbeitet seitdem im Werk. Die Frau war nie verheiratet. Der Vater ihrer Tochter wollte kein Kind und so ging die Beziehung auseinander. In ihrer Freizeit liebt sie es, mit ihrem Schäferhund »Boby« durch das Erzgebirge zu wandern, fährt Ski, macht Langlauf und schwimmt gerne. In ihrem Haus möchte sie wohnen bleiben.

Artikel vom 30.12.2004