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Kinderlose Rentner
zahlen Extra-Beitrag

Fragebögen zur Pflegeversicherung versandt


Berlin (WB/ef). Drei Millionen Rentner erhalten in diesen Tagen Post von ihrer Rentenversicherung. Es geht um die Frage, ob sie Kinder haben. Sind sie kinderlos, wird von Januar 2005 an ein Beitragszuschlag von 0,25 Prozent zur Pflegeversicherung von ihrer Rente abgezogen. Rentner, die vor dem 1. Januar 1940 geboren sind, betrifft diese Regelung nicht.
Bei einem großen Teil der Rentner kann die Landesversicherungsanstalt (LVA) bereits anhand des Rentenkontos feststellen, wer Kinder hat. Ist das nicht der Fall, schreibt die Rentenversicherung den Ruheständler an. Die Angeschriebenen sollten - sofern sie Kinder haben - auf jeden Fall bis 15. Januar 2005 antworten. »Wer nie Elternteil war, braucht nicht zu antworten,« sagte gestern eine eine Sprecherin des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) in Berlin. Bei ihnen werde der erhöhte Beitrag automatisch von der Rente abgezogen.
Der höhere Beitrag für kinderlose Rentner wird ab der April-Rente einbehalten. Für Januar bis März werden die Beiträge rückwirkend im April von der Rente abgezogen. Alle Betroffenen erhalten eine schriftliche Mitteilung über die neue Höhe des Beitrags zur Pflegeversicherung. Der VDR geht davon aus, dass etwa eine Million Rentner, die unter diese Regelung fallen, kinderlos sind.
Hintergrund ist das im November beschlosse Kinder-Berücksichtigungsgesetz, mit dem der Gesetzgeber einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2001 Rechnung trägt. Das Gericht meinte, dass gleich hohe Beitragssätze für Versicherte mit und ohne Kinder verfassungswidrig seien. Die Beiträge zur Pflegeversicherung müssten für Kinderlose höher sein als für Eltern.
Wer eine Bruttorente von 1000 Euro erhält, für den erhöht sich der Beitrag zur Pflegeversicherung um 2,50 Euro auf dann 19,50 Euro.

Artikel vom 29.12.2004