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Kinderstimmen
bereicherten das
Einigkeit-Konzert

Musik zum Ausklang der Festtage

Von Jutta Albers
(Text und Fotos)
Sennestadt (rs). Der Sennestädter Männerchor „Einigkeit“ hatte sich nach einjähriger Pause wieder dazu entschlossen, sein Weihnachtskonzert erst zum Ausklang der Festtage durchzuführen. Eine gute Entscheidung angesichts der fast unübersehbaren Fülle vorweihnachtlicher Konzerte allerorten mitten im vorweihnachtlichen Stress.

»Wir haben den Tag und Zeitpunkt wohl richtig gewählt,« freute sich so auch der 1.Vorsitzende Rolf Scholly, der am Montagnachmittag im Namen des MGV zahlreiche Besucher in der St.Thomas-Morus-Kirche begrüßen konnte. Horst Petruschke, in dessen Händen die Gesamtleitung lag, hatte diesmal als weitere Mitwirkende den Kinder- und Jugendchor Altenhagen unter Leitung von Michael Witulski eingeladen. Bekanntlich einer der renommiertesten Kinderchöre der Region, der erstmals in Sennestadt auftrat. Dazu die Bielefelder Musiker Gustav-Adolf Lent (Orgel und Corno da caccia) und Martin Braune (Corno da caccia).
Die geschickte Kombination von fröhlicher und besinnlicher Musik bestimmte den abwechslungsreichen Aufbau des 90-minütigen zweiteiligen Programms. Gustav Adolf Lent hatte für das jeweilige Portal zwei stimmungsvolle Orgelwerke ausgewählt: »Offertoire sur deux Noel« des Spätromantikers Alexandre Guilmant und das bekannte Pastorale F-Dur BWV 590, die weihnachtliche Hirtenmusik von J.S. Bach, die er sensibel und feinnervig registrierte.
Bekannte Weihnachtslieder steuerte der Männerchor bei, wie gewohnt mit guter Artikulation, kultiviert im Gesamtklang und ausgewogener Dynamik. Besonders wirkungsvoll war das »Transeamus« von J. Schnabel zu erleben in einer Bearbeitung für Männerchor und Orgel. Die beiden Hornisten ergänzten das Programm mit Stücken für zwei Corni da Caccia (Waldhörner). Mit weicher warmer Tongebung und technisch souverän musizierten sie im stimmigen Dialog bekannte Weihnachtslieder.
Der Kinder-und Jugendchor Altenhagen unter Leitung von Michael Witulski war eine echte Bereicherung des Konzerts. Helle junge Stimmen, lebendige Gestaltung und ein unkonventionelles Repertoire sorgten für erfrischende Beiträge. Mit seinen strahlenden, klaren Kinderstimmen präsentierte der Chor mit sicht- und hörbarem Engagement melodisch und rhythmisch anspruchsvolle Sätze.
Moderne peppige und nostalgisch besinnliche Weisen wurden mit gleicher Überzeugung geboten. Oona Kastner am E-Klavier war der jungen Sängerschar eine verlässliche mitgestaltende Instrumentalpartnerin. Zum großen Finale vereinten sich alle Beteiligten im Altarraum und auf der Empore und intonierten Händels »Freu dich o Welt«. Am Ende beschloss »O du fröhliche«, gemeinsam mit den Zuhörern gesungen, ein eindrucksvolles, mit viel ungewohnten Zwischenapplaus bedachtes Konzert.

Artikel vom 29.12.2004