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Und die Brücke
in Bielefeld...

Vorschau auf Ausstellungen in NRW

Von Gerd Korinthenberg
Düsseldorf/Bielefeld (dpa). Von der versunkenen Römerstadt Herculaneum durch das Mongolen-Reich über die »Brücke« bis zu Gerhard Richter: Das ist die Reise durch Kunst und Kultur, zu der 2005 die NRW Museen zwischen Bonn und Bielefeld einladen.

Das neue Museum MARTa in Herford für Kunst und Design, entworfen vom US-Architekturstar Frank Gehry, sowie das Max-Ernst-Museum (Eröffnung 23. April) in Brühl sorgen in der ohnehin kunterbunten Familie der Kunsthäuser des Landes in wenigen Monaten für Zuwachs.
Mit Henri Matisse widmet sich die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in der Düsseldorf einem der großen Meister der Moderne: Vom 25. Oktober an (bis 19. Februar 2006) stehen Interieur und Frauen-Darstellungen des Franzosen in Mittelpunkt einer Ausstellung, die mit 80 Gemälden und hundert Papierarbeiten schon jetzt absehbar zu einem Publikumsrenner werden wird. Das selbe Haus beherbergt bereits ab Februar eine Übersicht über das Schaffen des renommierten Malers Gerhard Richter, der auch in seinen bis 16. Mai präsentierten neuesten Arbeiten das Medium Malerei untersucht.
Die gewaltige Naturkatastrophe des Vesuv-Ausbruchs im Jahr 79 n. Christus beschert der Kulturgeschichte bis heute Einblick in die antike Welt: Kostbarste Funde der damals verschütteten Stadt Herculaneum werden erstmals außerhalb Italiens vom 21. Mai an im Römermuseum Haltern zu sehen sein. Gleich mehrfach zurück in die Geschichte blickt die Bonner Bundeskunsthalle, wo - nach der spektakulären TutanchamunSchau (bis 1. Mai) - im Frühjahr die Kultur mittelalterlicher Frauenklöster (19. März), 10 000 Jahre Geschichte Jordaniens (29. April) und von Juni an auch ein Überblick über die Mongolen-Kultur auf dem Programm stehen.
In den Orient führt auch eine Ausstellung der Kunsthalle Düsseldorf über Öffentlichkeit und Privatheit in der arabischen Welt (24. September). Das Kölner Wallraf-Richartz-Museum zeigt zum katholischen Weltjugendtag im Sommer in Kooperation mit dem Vatikan »Ansichten Christi«.
Den 100. Geburtstag der Expressionistengruppe »Die Brücke« feiern Mitte Februar das Westfälische Landesmuseum in Münster und das Lehmbruck-Museum in Duisburg ebenso wie im Herbst die Kunsthalle Bielefeld, die dazu internationale Leihgaben nach Ostwestfalen holt. Den Kunstreichtum der Region auf beiden Seiten der deutsch-niederländischen Grenze dokumentiert die erste Crossart-Ausstellung »Van Gogh bis Beuys«, die in der Bundeskunsthalle ab 12. August Meisterwerke aus zehn Museen vereinigt.
Nach Wuppertal kommt Russlands Malerei des 19. Jahrhunderts um Ilja Repin (9. Oktober). Krefeld zeigt in seinen Bauhausvillen einen ersten Überblick über das Werk des deutsch-schweizerischen Malers Thomas Huber.
Als weitere Position der arrivierten Avantgarde der Gegenwart erinnert das NRW-Forum in Düsseldorf an den jung verstorbenen Multi-Künstler Martin Kippenberger.

Artikel vom 29.12.2004