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Deutlich weniger Drogentote

Opferzahl sank in Ostwestfalen-Lippe um 56,1 Prozent


Von Ernst-Wilhelm Pape und unseren Nachrichtenagenturen
Bielefeld/Detmold (WB). Die Zahl der Drogentoten in Ostwestfalen-Lippe ist in diesem Jahr gegenüber 2003 um mehr als die Hälfte gesunken. In OWL seien bis gestern 18 Männer und Frauen an den Folgen ihres Drogenkonsums gestorben, teilte die Bezirksregierung Detmold mit. Im vergangenen Jahre hatte die Zahl noch bei 41 gelegen. Bisher habe es somit einen Rückgang von 56,1 Prozent gegeben, sagte Kriminaldirektor Wolfgang Schubert dieser Zeitung.
Allein im Kreis Gütersloh sank die Zahl der Drogentoten von acht und eins (minus 87,5 Prozent). Lediglich im Kreis Herford gab es einen Anstieg von zwei auf drei Drogentote. In Bielefeld ging die Zahl von sieben auf fünf zurück, im Kreis Lippe von sechs auf vier, in Höxter von eins auf null, in Minden-Lübbecke von sieben auf eins und im Kreis Paderborn von zehn auf sechs. Schubert: »Wir verzeichnen 2004 in Ostwestfalen-Lippe die geringste Anzahl von Drogentoten seit 15 Jahren.«
Landesweit ist die Zahl der Drogentoten in diesem Jahr um ein Viertel gesunken. Innenminister Fritz Behrens (SPD) wertete den deutlichen Rückgang als Erfolg der Drogenpolitik der Landesregierung. »Die konsequente Strafverfolgung von Drogenhandel und -beschaffung zeigt Wirkung«, sagte er. Die Polizei werde deshalb auch weiterhin »massiv gegen Rauschgifthändler vorgehen«. Bewährt hätten sich gemeinsame Kontrollen von deutschen und niederländischen Polizisten gegen den Drogentourismus. Seit September seien im Grenzgebiet mehr als 50 Verdächtige festgenommen worden. Ferner habe die Polizei in diesem Jahr weniger Heroin und Kokain beschlagnahmt, aber deutlich mehr Cannabis und Marihuana, sagte der Minister.
Nach Angaben von Gesundheitsministerin Birgit Fischer (SPD) zeigen auch die Hilfsangebote für Drogensüchtige zunehmend positive Wirkung. In den landesweit zehn Drogenkonsumräumen sei durch medizinische Notfallhilfe das Leben von vielen Drogenabhängigen gerettet worden. Die speziell geschulten Mitarbeiter hätten allein in diesem Jahr in 62 Fällen drogenabhängige Frauen und Männer durch schnelle Wiederbelebung vor dem sicheren Tod bewahrt.

Artikel vom 29.12.2004