29.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Irak: Bin Laden ruft zum Krieg auf

Mehrere Anschläge auf Sicherheitskräfte - 17 Polizisten getötet


Bagdad (Reuters). Wenige Stunden nach dem Aufruf von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden zum Heiligen Krieg gegen die US-Truppen im Irak haben Rebellen gestern mehrere Anschläge auf Sicherheitskräfte in dem Land verübt. Mindestens 17 Polizisten wurden nahe Tikrit, der Heimatstadt des gestürzten Machthabers Saddam Hussein, getötet. Die Rebellen versuchen mit ihren Anschlägen, die für Ende Januar geplanten Wahlen im Land zu verhindern.
Kurz nach Tagesanbruch überfielen die Aufständischen nach Polizeiangaben die Polizeiwache südlich von Tikrit. Zwölf Beamte seien aus dem Gebäude gezerrt und regelrecht hingerichtet worden, verlautete aus Polizeikreisen. Danach sei das Gebäude in die Luft gesprengt worden. Außerdem seien weitere fünf Polizisten und mehrere Nationalgardisten getötet worden. In Bagdad überlebte ein General der Nationalgarde einen Selbstmordanschlag. Der General, der als einer von wenigen Schiiten bereits zu Saddams Zeiten Dienst in den Streitkräften tat, gilt bei den Rebellen wie alle Mitglieder der Nationalgarde als Verräter.
In dem gestern im Internet veröffentlichten Band appelliert Bin Laden an die Iraker, einen »Heiligen Krieg« gegen die US-Truppen und die irakische Übergangsregierung zu führen. Es sei eine »schwere Sünde«, dies zu unterlassen. »Die irakische Verfassung ist Gotteslästerung und jeder, der sich bereitwillig an der Wahl beteiligt, ist ein Ungläubiger.«

Artikel vom 29.12.2004