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Eurobahn will neue Westfalen-Bahn stoppen


Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Die Eurobahn hat Einspruch gegen die Vergabe des Zugverkehrs im »Teutoburger Wald-Netz« an die neue Westfalen-Bahn eingelegt. Die Bezirksregierung in Münster bestätigte gestern, dass die Vergabekammer aufgrund des Einspruchs ein neues Nachprüfungsverfahren eingeleitet habe. Ein Ergebnis werde in fünf bis sechs Wochen erwartet.
Gegen die gesamte Ausschreibung des »Teuto-Netzes«, das Linien zwischen Münster, Osnabrück, Rheine, Bielefeld und dem Paderborner Land umfasst, war bereits der derzeitige Betreiber, die Deutsche Bahn (DB), juristisch vorgegangen. Die DB hatte den anderen vier Bewerbern, der Eurobahn, der Nordwestbahn, der Westfalen-Bahn und der Hamburger Hochbahn vorgeworfen, Niedriglöhne zu bezahlen und gegen das NRW-Tariftreue-Gesetz zu verstoßen. Einen Tag vor der mündlichen Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf wurde die Beschwerde aber zurückgezogen.
Wie berichtet, hatten sich die Verkehrsverbünde Ostwestfalen-Lippe, Paderborn/Höxter und Münsterland sowie die Nahverkehrsgesellschaft Niedersachsen für die Westfalen-Bahn als neuen Betreiber des Teuto-Netzes entschieden. Es handelt sich um einen Auftrag in Höhe von 150 bis 200 Millionen Euro. Unterlegene Bieter hatten die Möglichkeit, gegen diese Entscheidung Einspruch bei der Vergabekammer einzulegen. Hiervon hat nach Informationen dieser Zeitung lediglich die Eurobahn Gebrauch gemacht. Eine Stellungnahme war von der Eurobahn gestern nicht zu erhalten. Die Eurobahn ist ein Tochterunternehmen der Rethmann-Gruppe und der französischen Gesellschaft Keolis und betreibt in Ostwestfalen-Lippe bereits die Strecken Bielefeld - Rahden, Bielefeld - Lemgo und Bünde - Hildesheim. An der Firma Keolis ist die französische Staatsbahn SNCF zu 40 Prozent beteiligt.

Artikel vom 28.12.2004