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Susan Sontag
erlag ihrem
Krebsleiden

Friedenspreis-Trägerin


New York (dpa). Die vielfach ausgezeichnete amerikanische Schriftstellerin Susan Sontag ist gestern an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Das teilte das New Yorker Krankenhaus mit, in dem Sontag seit langer Zeit behandelt wurde.
Die mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und zahlreichen anderen Auszeichnungen geehrte Schriftstellerin war 71 Jahr alt. Sie gehörte in den vergangenen Jahrzehnten zu den führenden liberalen Intellektuellen der USA. Sontag starb im Sloan-Kettering Cancer Center, wo sie bereits seit vielen Jahren an Brustkrebs und damit verbundenen Krankheiten behandelt worden war. Die politisch engagierte Autorin galt als »moralisches Gewissen Amerikas«. Bei der Verleihung des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels hatte sie im Oktober 2003 das »imperiale Programm« des US-Präsidenten George W. Bush scharf kritisiert.
In der Laudatio hieß es, sie sei »in einer Welt der gefälschten Bilder und verstümmelten Wahrheiten für die Würde des freien Denkens eingetreten«. Die Schriftstellerin schrieb zahlreiche literaturwissenschaftliche und politische Essays und mehrere Romane. Ihr 2002 erschienener Roman »In Amerika« wurde mit dem Nationalen Book Award der USA gewürdigt.

Artikel vom 29.12.2004