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Systemfeuerwerk
liegt im Trend

Raketen 2004 sogar mit Fallschirm

Von Michael Diekmann
und Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). »Der Trend geht zum System-Feuerwerk«, sagt Bodo Genschor. Der Mann kennt sich aus, ist Abteilungsleiter Non-Food im Marktkauf an der Huberstraße. Und der setzt allein fünf Tonnen Feuerwerk an den drei erlaubten Verkaufstagen um, die am morgigen Mittwoch beginnen.

Das System der System-Kracher, schmunzelt Marktleiter Karl Kordes, ist ganz einfach erklärt. Insbesondere Kunden mittleren Alters bevorzugen die Variante, nur eine Zündschnur anzustecken und dann in 35 Sekunden Brenndauer gleich 19 Schuss zu vernehmen und bei 45 Metern Effekthöhe den Atem anzuhalten. Das jugendliche Publikum, unterstreicht Genschor, entscheidet sich auch weiter für die Klassiker, also jeweils einzeln zu entzündende Pyro-Kracher bis zum Kanonenschlag der dicksten Bauart D.
Der Verkauf des Feuerwerks, vom Gesetzgeber auf die drei Tage beschränkt, bedeutet für kleinere SB-Warenhäuser wie jenes an der Huberstraße eine logistische Herausforderung. Schließlich werden zwar fünf Tonnen in drei Tagen abgesetzt, dürfen aber maximal 100 Kilogramm im Verkaufsraum aufbewahrt werden, weitere 300 in einem Nebenraum. Selbst in eigens angelegten brandgeschützten Lagerräumen dürfen maximal 1000 Kilogramm lagern. Aus diesem Grund, erklärt Kordes, gebe es ein perfektes System der Belieferung, um alle Kriterien einhalten zu können. Eigene Wege gehen müssen die Feuerwerksfreunde auch beim Einkauf im Markt. Zur besseren Kontrolle der Altersbeschränkungen gibt es Feuerwerk an einer eigens eingerichteten Kasse, getrennt vom restlichen Marktgeschehen.
Wer sein Feuerwerk besonders intensiv genießen möchte, greift Sylvester 2004 zur Rakete mit Fallschirm: Die segelt gemächlich zur Erde zurück und versprüht dabei Effekte.

Artikel vom 28.12.2004