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Irak am Jahreswechsel

Es gibt keine Alternative


Seit nunmehr sieben Monaten ist der Krieg im Irak »beendet«. Doch es vergeht kein Tag, an dem das Land zwischen Euphrat und Tigris nicht von Bombenexplosionen erschüttert wird. Wenn sich die Anschläge nicht gegen die verhassten Besatzer richten, sind die irakischen Sicherheitskräfte oder Mitarbeiter der Regierung das Ziel der Terroristen, die nur zweierlei im Sinn haben: Sie wollen die Ausländer aus dem Land vertreiben und alles daran setzen, dass der Irak weiter im Chaos versinkt.
Es ist müßig, so kurz vor dem Ende Schuldige für diese Entwicklung suchen. Es hilft nicht weiter festzustellen, dass die amerikanische Nachkriegsphase im Irak denkbar schlecht geplant war, die Soldaten nicht darauf vorbereitet waren, Sicherheit herzustellen. Sie haben anfangs den Plünderungen zugesehen und mit den Folterungen und Demütigungen von Irakern sich noch letzte Sympathien verscherzt.
Doch ein Rückzug kann jetzt nicht der Ausweg aus dem Teufelskreis sein, damit würde den Kräften der Zerstörung nur das Feld überlassen. Auch wenn man nicht allzu große Hoffnung auf die Wahlen Ende Januar richten sollte. Es gibt hierzu keine Alternative, sonst hätte der Terror endgültig gesiegt. Dirk Schröder

Artikel vom 30.12.2004