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Widmung
Otto besitzt eine antike Stereoanlage und zwei Lautsprecherboxen, mit denen schon die Arche beschallt wurde. Jahrhundertelang haben die beiden zu »Satisfaction« treu gewummert, doch inzwischen sind die Woofer (die Tieftöner also) den Weg alles Irdischen gegangen. Einmal muss geschieden sein, hat Otto arglos bemerkt - er werde die Dinger wohl zum Sperrmüll stellen.
Quatsch, tönte es von allen Seiten, die musst du umwidmen! Vom Baum runter, zweibeinig geradeaus gelaufen, das Feuer gezähmt, Krempel umgewidmet - so etwa verlief die Evolution von der Australopithecus-Horde zu Ottos Freundeskreis. Noah jedenfalls hat die Arche garantiert nicht zum Sperrmüll gestellt, sondern zum Gipfelrestaurant für Ararat-Touristen umgewidmet. Als Beethoven den Namen Napoleon nicht mehr hören konnte, radierte er ihn aus der Widmungsspalte über der »Eroica«. Und es ist noch nicht lange her, da wollte Günter Grass, Deutschlands nobelbepreiste Ein-Mann-Lichterkette, einen Lübecker Kirchturm zur Moscheekuppel umwidmen.
Piekfeine Leute stellen frische Schnittblumen auf ihr Vertiko aus dem Rokoko. Demselben Zweck hat Otto seine beiden alten Boxen zugeführt. Rücken an Rücken trotzen sie seither ihren natürlichen Feinden vom Stadtreinigungsamt. Und manchmal, wenn die Bude bei »Satisfaction« im Lärm versinkt, und vom Himmel die bleiche Sichel des Mondes blinkt, schau'n die Woofer in ihren Boxen auf's Meer hinaus . . . Matthias Meyer zur Heyde
An zwölf Autos
Reifen zerstochen
Bielefeld (WB). An gleich zwölf Autos haben unbekannte Täter über Weihnachten die Reifen zerstochen. In der Zeit von Mitternacht am Heiligabend bis 8 Uhr am nächsten Morgen zerstörten sie entlang der Meller Straße im Bereich der Häuser Nummer zwei und vier an zehn Fahrzeugen die Pneus. Außerdem zerstachen sie an einem Wagen, der an der Nowgorodstraße geparkt war, und einem Fahrzeug, das vor dem Haus Jöllenbecker Straße 56 abgestellt war, die Reifen. Wer Hinweise auf die Taten oder die Täter geben kann, wendet sich sich an das Kriminalkommissarin Nord der Polizei unter Tel. 5450.

Einer geht durch
die Stadt . . .
. . .  und hat ihn gesehen, den ersten Weihnachtsbaum, der bereits abgeschmückt an einem der frisch eingerichteten Sammelplätze des städtischen Umweltbetriebes liegt. Da muss jemandem die Festtagsfreude schnell vergangen sein, meintEINER

Artikel vom 28.12.2004