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Nötig: 16 Zähler aus 13 Partien

Volleyball: Telekom Post SV feiert mit zwei Pünktchen Weihnachten

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). »Das kennen wir doch«, werden die Bielefelder Volleyball-Fans denken. Da haben sie recht, es ist ein klassisches Déjâ-vu-Erlebnis: Alles wie gehabt, so wie vor zwei Jahren. Der Aufsteiger in die 2. Volleyball-Bundesliga, die Telekom Post SV Bielefeld, hielt in den ersten Partien der Hinrunde gut mit, doch die Punkte kassierte am Ende immer der Gegner. Mit sechs Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz droht - wie schon 02/03 - der Abstieg nach nur einer Spielzeit.

Mit den zwei mageren Pünktchen müssen Trainer Christian Bartling, die Spieler und die Verantwortlichen jetzt Weihnachten feiern. »Wir haben es nicht geschafft, uns in den letzten zwei Jahren weiter zu entwickeln«, gibt Teammanager Wolfgang Horstmann unumwunden zu. Alle müssten sich nun fragen, warum dies nicht gelungen nicht. Die leidige Sponsorensuche ist es, die dem Teamchef Sorgen bereitet. So konnte die Mannschaft, die als Regionalligameister souverän in die zweite Liga aufstieg, nicht wie gewünscht verstärkt werden. »Hier haben unsere Mitaufsteiger USC Braunschweig und VC Bad Dürrenberg/Spergau bessere Arbeit geleistet«, meint ein selbstkritischer Horstmann.
Ein Blick auf die Tabelle bestätigt diese Aussage, hat Braunschweig mit zwölf Punkten schon mehr als die halbe Miete für den Verbleib eingefahren. Dagegen zählen die Dürrenberger neben dem CarGo Bottrop und Fortuna Bonn (alle 8:14 Punkte) zu den Teams, die der Aufsteiger aus Bielefeld in den verbleibenden 13 Partien nicht nur einholen, sondern hinter sich lassen muss. Ein Unterfangen, an dass nur noch die größten Optimisten glauben. 18 Punkte werden sicherlich benötigt, um den rettenden Rang neun einzunehmen. Eine einfache Rechnung: von 13 Spielen muss die Telekom acht gewinnen. Einer der fest an diese Hochrechnung glaubt ist Teamleiter Horstmann. »Wir packen das. Ich bin mir recht sicher.« Horstmann weiß auch, wie die Telekom solch eine zweite Halbserie verwirklichen kann. »Unter Druck müssen wir Stabilität beweisen und nicht mit der Konzentration nachlassen. Wenn wir stattdessen unser Potential abrufen, dann holen wir die Punkte, die wir in den ersten 11 Partien liegen lassen haben.«
Das letzte Match des Jahres beim Spitzenreiter Humann Essen hat den Optimismus des Teammanager verstärkt, habe das Team mit Ausnahme des ersten Satzes seine wahre Leistungsstärke gezeigt. »Das müssen wir jetzt auch gegen die anderen Mannschaften zeigen. Dann stimmt auch wieder das Ergebnis, die Moral und das Selbstvertrauen. Mit diesen Komponenten ist alles machbar«, meint Horstmann.
Dabei wird der Januar 2005 für die Telekom schon zum »Monat der Wahrheit«. In diesem Zeitraum muss der Aufsteiger fünf Mal ran. »Wenn wir Ende Januar den Anschluss an Bonn, Bottrop, Dürrenberg/Spergau nicht gefunden haben, ist der Abstieg besiegelt«, weiß auch Horstmann. Daher müsse das Team aus den Partien gegen Hildesheim (H), Bocholt (H), Kyritz (A), VCO Berlin II (A) und Oststeinbeker SV (H) unbedingt 6:4-Punkte einfahren, um weiter auf den Klassenerhalt hoffen zu dürfen.
Auch die Hoffnungen nach einer Verstärkung im Angriff hat Horstmann noch nicht aufgegeben. Der letzte verbliebene Kandidat, der ehemalige Bundesligaspieler Stefan Trienen, kommt aber nur bei der Vermittlung einer Arbeitsstelle. »Bei uns tun alle alles dafür, um Trienen an uns zu binden«, versichert Teammanager Horstmann.

Artikel vom 24.12.2004