Thailänder in Bielefeld nach Erdbeben in großer Sorge
Von Jens Heinze Bielefeld (WB). »Wir haben versucht zu telefonieren, aber alle Netze sind überlastet.« Günter Gröschel (45) und seine thailändische Frau Somjai (40) machen sich in Bielefeld nach dem verheerenden Erdbeben in Südasien große Sorgen um das Wohlergehen von Freunden und Bekannten auf der Katastropheninsel Phuket. Fast zehn Jahre lang haben Somjai und Günter Gröschel in Thailand ihr eigenes Hotel geführt. Vor zweieinhalb Jahren kehrte das Ehepaar der beiden Kinder Lukas (4) und Lisa (2) wegen nach Deutschland zurück, eröffnete an der Heeper Straße das thailändische Spezialitätenrestaurant »Lana Thai«. Der Kontakt zu befreundeten Gastronomen und Hoteliers aus Deutschland sowie Österreich, die auf der jetzt von der Naturkatastrophe betroffenen größten thailändischen Insel Phuket leben, ist trotz der vielen tausend Kilometer Entfernung zwischen Asien und Ostwestfalen jedoch nie abgerissen. Gestern Morgen beim Frühstück erfuhr das Ehepaar Gröschel aus dem Radio von Erdbeben und gewaltigen Flutwellen in der alten Heimat. »Wir waren tief erschüttert. Ich habe sofort einen Nachrichtensender im Fernsehen eingeschaltet und zum Telefon gegriffen. Aber nach Thailand war weder über Festnetz noch über Mobiltelefon eine Verbindung möglich«, berichtete am Nachmittag der um das Wohlergehen seiner alten Freunde sichtlich besorgte Günter Gröschel. Vergangene Nacht wollte der Bielefelder es erneut versuchen: »Wenn bei uns Mitternacht ist, beginnt auf Phuket die Morgendämmerung. Vielleicht habe ich dann mehr Glück am Telefon.« Somjai Gröschel ist erleichtert, dass ihre Familie im Großraum der thailändischen Hauptstadt Bangkok wohnt und von der Katastrophe nicht betroffen ist. Dennoch weiß sie, dass Erdbeben und Flutwellen die Insel Phuket zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt erschüttert haben. Somjai Gröschel: »Die Insel ist Thailands beliebteste Urlaubsregion. Jetzt zur Winterzeit in Europa ist bei 30 Grad und Sonnenschein Hochsaison auf Phuket und alle Hotels sind ausgebucht.«
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