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Erster Lichtblick
bei KarstadtQuelle

Umsatzminus niedriger als befürchtet

Düsseldorf (Reuters). Der Umsatzrückgang beim angeschlagenen Handelskonzern KarstadtQuelle wird Aufsichtsratskreisen zufolge in diesem Jahr vermutlich deutlich geringer ausfallen als bislang befürchtet.

Im Konzern werde inzwischen für 2004 mit einem Minus von 3,6 bis 3,9 Prozent gerechnet, hieß es gestern nach einer Sitzung des Aufsichtsrats des Konzerns. Offiziell rechnet der Konzern bislang mit einem Umsatzeinbruch von sieben Prozent im Konzern.
In den Karstadt-Warenhäusern belaufe sich der Rückgang beim Umsatz bislang auf 3,6 Prozent, wurde dazu bekannt. Im wichtigen Weihnachtsgeschäft gebe es sogar eine positive Entwicklung. Im Dezember hätten die Umsätze in den Karstadt-Warenhäusern bislang um fast zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugelegt. »Jeden Tag wurde es ein wenig besser. Die Kundschaft gewinnt nach den wochenlangen Negativ-Schlagzeilen langsam wieder das Vertrauen zurück«, hieß es.
Im wichtigen Versandhandelsgeschäft, das mehr als die Hälfte zum Gesamtumsatz beiträgt, rechnet der Konzern nach eigenen Angaben aber im kommenden Jahr mit einem deutlichen Umsatzeinbruch und einem Wegfall nahezu des gesamten operativen Gewinns. Erst von 2007 an sei wieder an steigende Umsätze bei Neckermann und Quelle zu denken, sagte der Chef der Versandsparte, Arwed Fischer, in einem Interview mit der »Lebensmittelzeitung«. »Im kommenden Jahr wird der Umsatz von Quelle und Neckermann in Deutschland deutlich auf vielleicht noch 4,4 Milliarden Euro sinken«, sagte Fischer.
Vor der Aufsichtsratssitzung hatte KarstadtQuelle mitgeteilt, dass Vorstandsmitglied Peter Gerard den Konzern zum Jahresende verlassen werde. Seine Aufgaben würden bis auf weiteres von anderen Vorstandsmitgliedern übernommen. Ein Nachfolger für Gerard sei derzeit nicht geplant, sagte ein Konzernsprecher.

Artikel vom 23.12.2004