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Vorbeugung ist
die beste Medizin

Hatschi! Keine Frage, Erkältungen haben Hochsaison.

Pflanzliche Arzneimittel fördern die Abwehrkräfte

Auch wenn eine Erkältung streng genommen nichts mit Kälte zu tun hat: In der kalten Jahreszeit sind Husten, Schnupfen und Heiserkeit häufiger. »Den auslösenden Erkältungsviren aus dem Weg zu gehen, ist schwierig. Aber das Immunsystem kann durch Abhärtung und eine vitaminreiche Ernährung unterstützt werden«, sagt Apothekerin Silke Gerdes, Sprecherin der Apothekerschaft im Kreis Paderborn.

»Zusätzlich gibt es in der Apotheke verschiedene pflanzliche Arzneimittel, die die körpereigenen Abwehrkräfte fördern«. Eingesetzt werden vor allem Arzneimittel mit Sonnenhut (Echinacea), Lebensbaum (Thuja) oder Indigowurzel (Baptisia) - allein oder miteinander kombiniert. Apothekerin Silke Gerdes rät: »Diese pflanzlichen Immunstimulantien empfehle ich vorbeugend oder bei den ersten Anzeichen einer Erkältung. Wenn der Infekt in vollem Gange ist, kommen sie hingegen oft zu spät.« Die Extrakte regen die so genannte unspezifische Abwehr an. Die Abwehrzellen werden in einen Zustand erhöhter Abwehrbereitschaft versetzt und können bei einer Attacke durch Viren oder Bakterien schneller reagieren. So ist der Körper gegen viele Infektionen gerüstet - nicht nur gegen Erkältungen, sondern auch gegen die im Winter ebenfalls häufigen Harnwegsinfekte. Der erste Kontakt zwischen Erkältungsviren und Abwehrzellen findet bereits auf der Mundschleimhaut statt. Lutschtabletten mit den pflanzlichen Immunstimulantien unterstützen die Zellen hier besonders gut.
Silke Gerdes hat noch einen weiteren Ratschlag parat: »Kneipp-Kuren und Saunieren mit anschließendem Eisbad härten den Körper ab.« Das Wirkprinzip: Durch einen kurzen Kältereiz wird der Körper unter Stress gesetzt. Er schüttet das Stresshormon Adrenalin aus, das wiederum das Immunsystem anregt. Einmal kurz durchs kalte Wasser waten - das bringt wenig. Nur ein regelmäßiges Training kann den Körper abhärten. Am einfachsten geht das, wenn man abwechselnd warm und kalt duscht oder zumindest das Duschen kalt beendet. »Ich kneippe im Herbst und Winter regelmäßig. Das kalte Wasser wende ich aber nur an, wenn mir vorher warm ist. Wer zuvor friert, erhöht durch Kneipp-Anwendungen sein Erkältungsrisiko«, so Silke Gerdes. »Wir Apotheker haben noch viel mehr Tipps, wie man ohne Erkältung über den Winter kommt. Fragen Sie uns einfach.«

Artikel vom 28.01.2005