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Ein klarer Derby-Fall

Handball: Lemgo fertigt GWD ab - WM ohne Stephan

Von Mario Brink
Lemgo (WB). Im Ostwestfalen-Lippe-Derby der Handball-Bundesliga hat der TBV Lemgo den erwarteten Pflichtsieg gelandet. Gegen GWD Minden-Hannover gelang ein ungefährdeter 31:20-Erfolg. Nach dem Spiel wurde bekannt, dass Lemgos Daniel Stephan die Weltmeisterschaft abgesagt hat.

Beim Turnier vom 23. Januar bis 6. Februar in Tunesien muss die deutsche Nationalmannschaft nach Markus Baur mit Stephan auf einen weiteren TBV-Leistungsträger verzichten. Er will in der WM-Pause seine Ellbogen-Verletzung auskurieren. »Es hat keinen Sinn. Ich darf den Ellbogen nicht überbelasten«, begründete der 31-Jährige, der auch darauf verwies, dass er schon jetzt nach jedem Spiel Tabletten nimmt. Für Handball-Bundestrainer Heiner Brand ist es ein weiterer Schlag, muss er doch außerdem Torhüter Henning Fritz und Rückraumspieler Jan-Olaf Immel ersetzen.
Im Weihnachts-Derby tat sich Lemgo zunächst schwer. Zwar lag GWD nur bei Axners 1:0 in Führung, aber abschütteln lassen wollte sich der Außenseiter nicht so schnell. Nachdem Rasmussen auf 4:5 verkürzte (13.), riss sich der TBV endlich etwas zusammen. Trotzdem bot das Team zu wenig, sodass Trainer Volker Mudrow beim 11:8 (24.) eine Auszeit nahm. Danach nutzten die Lipper die verbleibenden Minuten der ersten Halbzeit doch dazu, ein standesgemäßes Resultat anzupeilen. Schwarzer und Kehrmann sorgten für den 17:10-Halbzeitstand.
Es ging jetzt nur noch um die Höhe des Sieges, das Derby war ein klarer Fall. Der TBV wollte in der mit 3767 Zuschauern ausverkauften Lipperland seinen Fans etwas bieten. Die sahen, wie sich der Favorit auf 22:12 absetzte. Als Mudrow in der 51. Minute die zweite Auszeit beantragte, da war das ungleiche Duell längst gelaufen. 27:18 führte seine Mannschaft, für die nun auch Mike Bezdicek kommen durfte. Mit einem Gegenstoß reihte er sich sogar in die Torschützenliste ein.
GWD war auf Schadensbegrenzung aus. Den größten Abstand zwischen sich und den Gegner legte Lemgo aber doch erst am Schluss. Binder erzielte das 31:20 für den TBV. Für Manager Fynn Holpert kam es darauf an, »dass wir im Hinblick auf die Spitzenspiele in Flensburg und Kiel Kräfte schonen konnten.« Und Bezdicek drückt seinem Ex-Team die Daumen: »Ich wünsche GWD, dass der Klassenerhalt geschafft wird. Aber das wird ganz schwer.«
TBV-Tore: Kehrmann 5, Stephan 4, Schwarzer 4, Zerbe 4, Christophersen 4/1, Baumgartner 3, Binder 3, Geirsson 3/2, Bezdicek - GWD: Backovic 8, Axner 5, Kusilew 3, Rasmussen 2, Pohlmann 2.

Artikel vom 27.12.2004