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Keine Kündigung
bei Klinikfusion

Umstrukturierung bis Ende 2007

Von Matthias Meyer zur Heyde
Bielefeld (WB). Gute Botschaft zum frohen Fest: Bis Ende 2009 wird es im Umfeld der Fusion zum Evangelischen Krankenhaus Bielefeld (EvKB) keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Über das künftige medizinische Angebot an den drei Standorten wird jetzt Zug um Zug drei Jahre lang beraten.

»Die Notfallversorgung bleibt auf jeden Fall erhalten - im Johanneskrankenhaus wie in Gilead.« Darauf legt EvKB-Hauptgeschäftsführer Karsten Gebhardt großen Wert, denn auch nach der Fusion von Johanneskrankenhaus, Gilead und Mara am 1. Januar soll der Dienst am Bürger, am Patienten an erster Stelle stehen.
Allerdings: Welche medizinische Leistung künftig an welchem Ort angeboten wird - und in welchem Umfang -, wird sich erst im Laufe des Umstrukturierungsprozesses entscheiden. Der soll nach dem Wunsch Gebhardts und des zweiten Hauptgeschäftsführers Franz Streyl am 31. Dezember 2007 beendet sein. Beide versprachen gestern in der Geschäftsstelle des EvKB am Saronweg, die Bürger rechtzeitig zu informieren.
Die Ausgliederung von Leistungen (Outsourcing) sei »kein Thema«. Betriebsinterne Dienstleistungen werden zentralisiert, während man medizinische Doppelangebote abbauen will. Mitarbeiter, die bis Ende 2007 keinen Arbeitsplatz im EvKB gefunden haben, landen im »Personalpool« und sollen mittels Umschulung oder Zusatzqualifikation bis Ende 2009 anderweitig im Johanneswerk oder in den von Bodelschwinghschen Anstalten beschäftigt werden. Wenn dies nicht möglich ist, will man ihnen »jede erdenkliche Hilfe« bei der Suche nach Arbeit außerhalb der diakonischen Träger angedeihen lassen.
Alle Mitarbeiter nehmen ihre Arbeitsverträge mit in die Fusion: »An eine Angleichung der Bezüge ist nicht gedacht«, sagte Streyl. Hintergrund: Die Mitarbeiter des Johanneswerks werden geringfügig schlechter bezahlt als die Bethelaner. Neu eingestelltes Personal soll nach diesem (ein bis drei Prozent niedrigerem) Tarif entlohnt werden.
Bis Ende Juni bleiben die Mitarbeitervertretungen der drei Kliniken im Amt (33 Mitarbeiter), bevor eine gemeinsame MAV (19 bis 21 Mitglieder) ihre Arbeit aufnimmt. Zum 1. Januar 2006 scheidet Gebhardt aus der Hauptgeschäftsführung aus. Betroffen von der Fusion sind 4100 Mitarbeiter: 2400 in Gilead, 600 in Mara und 1100 im Johanneskrankenhaus.

Artikel vom 23.12.2004